"In der noch jungen indonesischen Demokratie gibt es mittlerweile um die 600 Community Radios, wovon sich 400 auf Java befinden. Sie senden in einem begrenzten Radius und im Interesse ihrer Community. Je nach Region und Bedarf gibt es verschiedene thematische Ausrichtungen. In katastrophengeplagten Gebieten geht es um Disaster Management, in anderen Regionen geht es um nachhaltige Entwicklung und Wiederaufforstungsprogramme. Bei manchen geht es um die Bewahrung der Kultur, oder um politische Partizipation. Durch viel Engagement und Eigeninitiative schaffen die Radiomacher es, die Gemeinschaft zu verbinden und zu stärken. »Der Staat hilft uns nicht, also helfen wir uns selbst«, war ein Satz, den ich auf meiner zweimonatigen Reise durch Java oft hörte. Die Erwähnung der Community Radios im Rundfunkgesetz (Broadcasting Act No. 32/2002) wurde 2002 als großer Erfolg gefeiert, denn es bietet die Möglichkeit, durch den Erwerb von Lizenzen aus dem Zustand des »illegalen Radios« herausgeführt zu werden, was letztendlich auch vor Polizei-Razzien schützt. Bis heute jedoch stecken die Community Radios im Registrierungsprozess fest, und kein einziges hat bisher eine Lizenz erworben. Netzwerke wie JRSP fordern die Regierung auf, die hohen Hürden zu überarbeiten, doch bisher ist nichts passiert." (Seite 41)