"Eine Geschichte zu erzählen ist grundsätzlich etwas Einfaches, das alle kennen und mit dem sich starke Gefühle hervorrufen und Erkenntnisse herbeiführen lassen. Komplizierter ist die Arbeit mit Geschichten im Rahmen der Tätigkeit von Organisationen, wenn damit zu Reflektionen angeregt, Gemeinschaften gebildet, praktisches Wissen vermittelt oder aus Erfahrungen gelernt werden soll. Dieses Handbuch soll der DEZA und ihren Mitarbeitenden und Partnern Denkanstöße und praktische Tipps liefern. Das vorliegende Material soll dazu beitragen, dass Sie die Fähigkeiten und das Vertrauen entwickeln, die zum Geschichtenerzählen und zur Moderation beim Geschichtenerzählen wichtig sind. Zudem hilft es möglicherweise bei der Entwicklung komplexerer Methoden und Programme im Bereich von Wissensaustausch, Organisationsentwicklung und Kommunikation. Konkret enthält das Handbuch folgende Elemente: Tipps, Strukturvorlagen und Instrumente, die Ihnen helfen, sich Erfahrungen in Erinnerung zu rufen, diese mit andern zu teilen und sie zu nutzen; Überlegungen zu den praktischen und emotionalen Aspekten des Geschichtenerzählens; Überlegungen zu den Gefahren einer Institutionalisierung dieser Ansätze; Einblicke in die Erfahrungen der DEZA bei der Arbeit mit Geschichten. Storytelling eignet sich nicht für jede Situation. Die Methoden sollten durch erfahrene Personen sorgfältig ausgewählt und auf Arbeitskontext und -ziele abgestimmt werden. Gewisse Methoden wie der konsequente Einbezug des Geschichtenerzählens in die Kernabläufe einer Organisation, zum Beispiel in Evaluationen, erfordern Geduld und eine langfristige Unterstützung durch das Management. Nur so kann der geeignete Ansatz mittels Trial-and-Error-Verfahren gefunden werden. Das Handbuch soll in erster Linie Möglichkeiten eröffnen und nicht definieren. Es soll Sie dazu motivieren, Ihr eigenes Repertoire zu entwickeln." (Einleitung, Seite 6)