"Beratende und andere Fachkräfte erleben während der Coronapandemie eine nie dagewesene Herausforderung, da ihre eigene Lebenssituation und zugleich die Lebenswelt ihrer Klient*innen sich grundlegend geändert hat. In besonderen Krisenzeiten wie bei einem Lockdown, Kontaktbeschränkungen oder Isolation/Quarantäne kommen dabei neue und ungewohnte Stressoren hinzu, die auf Nähe-Distanz-Regulierung sowie Intimität einen großen Einfluss haben. Hier besteht eine doppelte Herausforderung, nämlich zum einen den eigenen Alltag jenseits früherer Routinen zu meistern, weil auch Beratende regelmäßig ähnlich verunsichernde Situationen erleben. Zum anderen versuchen sie zeitgleich in einer auch beruflich neuen Situation den Fragen und Problemen oft sehr verunsicherter Klient*innen gerecht zu werden. Da Beratung in der Pandemie immer häufiger mittels Telefon oder per Video geschieht, werden hier die wichtigsten Aspekte zu diesen Kommunikationsformen in den Blick gebracht und weiterführende Internetressourcen zur Thematik erschlossen. Auch wenn suizidale Krisen in der Beratungskommunikation eher die Ausnahme sind, wird das Thema hier ausführlich behandelt. Schließlich sind solche existenziellen Krisen in der telefon- oder videobasierten Krisenintervention besonders herausfordernd und können in Krisenzeiten vermehrt vorkommen." (Seite 1)
Neue offene Situationen als Stressoren -- Beziehungen und Sexualität bei Kontaktbeschränkungen -- Überforderung durch die Schule -- Struktur im Alltag -- Bedeutungswandel der Medien -- Herausforderungen für Beratende -- Kreative Entwicklungen und Ressourcen -- Beratung in der Krise -- Umgang mit suizidaler Krise -- Sicherheitspläne statt ausschließliche Non-Suizidverträge -- Besonderheiten am Telefon -- Besonderheiten bei Video -- Fehlende digitale Infrastruktur -- Mitmenschlichkeit und Zuversicht fördern --