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Atlas der Staatenlosen: Daten und Fakten über Ausgrenzung und Vertreibung

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"Unsichtbar. Ausgeschlossen. Wertlos.“ Das sind nur einige der Attribute, die sich staatenlose Menschen oft selbst zuschreiben. Unsichtbar – weil das Thema
Staatenlosigkeit und damit auch die Staatenlosen selbst in der öffentlichen Diskussion so gut wie keine Rolle spielen, die Probleme der Betroffenen somit meist ungehört und ungelöst bleiben. Ausgeschlossen – weil staatenlose Menschen als außerhalb der jeweiligen Gesellschaft stehend und damit meist als anders oder fremd wahrgenommen werden. Wertlos – weil es ohne Bildung und eigenen Lebensunterhalt oftmals schwierig ist, einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Wie viele Menschen weltweit staatenlos sind, lässt sich nur schwer schätzen, denn die Datengrundlage ist lückenhaft. Auch in Deutschland gibt es kein spezielles Verfahren, um das Ausmaß von Staatenlosigkeit festzustellen. Im Oktober 2019, zum Halbzeitbericht der vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) im November 2014 gestarteten IBelong-Kampagne zur Beendigung von Staatenlosigkeit, spielte deshalb auch die Verbesserung der Datenlage eine große Rolle. Insgesamt zielt die Kampagne darauf ab, staatenlose Menschen zu identifizieren und zu schützen, indem bestehende Staatenlosigkeit beendet und neue Fälle verhindert werden. Unser Atlas der Staatenlosen möchte das Thema zum einen sichtbarer machen, zum anderen aber auch Lösungswege für die jeweiligen Situationen und Probleme aufzeigen. Dabei erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr möchten wir anhand von Länderbeispielen auf die vielen
Facetten des Themas aufmerksam machen. Denn es gibt zahlreiche Gründe dafür, dass Menschen staatenlos sind. Sie reichen von der Aberkennung der Staatsangehörigkeit über Flucht und Vertreibung bis hin zu religiöser Diskriminierung oder den Folgen nomadischer Lebensweise." (Vorwort, Seite 8)
Strategien: Rechte für die „Weltlosen“, 10
Geschichte: Neue Waffen: Aus- und Nichteinbürgerung, 12
Statistik: Politik mit und ohne Zahlen, 14
Gesundheit: Auf der Suche nach den Unsichtbaren Kranken, 16
Malaysia: Fehler im Vielvölkerstaat, 18
Rohingya: Opfer einer Rassenhierarchie, 20
Assam: Kritik von allen Seiten, 22
Irak: Am seltensten ist Frieden, 24
Kuwait: Ein Leben voller Schikanen, 26
Syrien: Ein Kommen und ein Fliehen, 28
Palästinenser*Innen: Neue Heimat Unerwünscht, 30
Libanon: die Regierung will lieber keine Lösung, 32
Madagaskar: Ängste auf der großen Insel, 34
Uganda: Ein Staat auch für die Wenigen, 36
Nomad*Innen: Begrenztes Leben, 38
Elfenbeinküste: Für Kaffee und Kakao, 40
Südafrika: Kinder fallen auch durch dichte Maschen, 42
Dominikanische Republik: Herkunft Haiti, 44
USA: Ungewisse Zukunft, 46
Inseln: Staaten im Untergang, 48
Roma: Ganz am Rand, 50
Baltische Staaten: Zweifel an der Loyalität, 52
Europa: Schatten der Vielfalt, 54
Konventionen: Papier macht ungeduldig, 56
Ibelong: Kleine Schritte rund um die Welt, 59