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Hilfe in Lebens- und Gewissensfragen: Impulse des Ratgeberjournalismus für die Seelsorge

Communicatio Socialis, volume 43, issue 4 (2010), pp. 418-430
"Dass Religion und Massenmedien gemeinsame Funktionen wie Sinnstiftung und Wertevermittlung besitzen, darüber besteht weitgehend Einigkeit. Nur selten erstreckt sich ein solcher funktionaler Vergleich jedoch auf die beiden zentralen beruflichen Repräsentanten der entsprechenden Systeme: Pfarrer und Journalisten. Dabei besitzen beide Berufe funktionale Gemeinsamkeiten, zu denen neben der versprachlichten Weltwahrnehmung und der Bildung auch jener Bereich gehört, der am treffendsten mit dem Begriff der Lebenshilfe umrissen werden kann. Der vorliegende Beitrag nähert sich dem Phänomen massenmedialer Lebenshilfe berufsspezifisch aus der Perspektive der Journalistik und setzt diese in Beziehung zur pastoralen Lebenshilfe im Rahmen seelsorgerlichen Handelns. Aufgrund seiner eigenen konfessionellen Verortung bezieht sich der der Autor dabei vor allem auf den evangelischen Bereich. Dabei werden journalistische Impulse für die pastorale Lebenshilfe in einer direkten und einer stärker indirekten Ausprägung aufgezeigt und anhand ausgewählter Textbeispiele konkretisiert. Aufgrund der Zielsetzung, Impulse aus der Journalistik in Richtung Poimenik als Lehre von der Seelsorge zu senden, kann letztere für sich genommen nur stark selektiv wahrgenommen werden. Zentrale Unterschiede des journalistischen und pastoralen Berufes vor allem hinsichtlich des Professionscharakters, des Normenkontextes und der Wahrnehmungsperspektive werden zudem vorausgesetzt, ohne diese eigens zu thematisieren." (Abstract)