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Krieg als Medienereignis II: Krisenkommunikation im 21. Jahrhundert

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (2004), 366 pp.

Contains 329-364 pp.

ISBN 978-3-531-13997-5

Signature commbox: 10-Conflicts-G 2004

"Im 21. Jahrhundert werden Konflikte zwischen Staaten, aber auch die neuen asymmetrischen Kriege intensiver als früher von Medien beeinflusst. Neben dem Fernsehen profiliert sich vor allem das Internet als Raum für andere Formen der Kriegführung. Generell rückt die Steuerung und Kontrolle von Kommunikationsprozessen ins Zentrum des sicherheitspolitischen Krisenmanagements. Mit der Professionalisierung der militärischen Media Relations wird der Journalismus demokratischer Gesellschaften enorm herausgefordert. Die Medien geraten in die Gefahr, selbst Teil des militärischen Apparates zu werden. Diese und weitere Veränderungen der Krisenkommunikation im 21. Jahrhundert werden in dem Band "Krieg als Medienereignis II" bilanziert. Das Buch ordnet die Beziehungen von Medien, Militär und Sicherheitspolitik historisch ein, bietet einen systematischen und international orientierten Forschungsüberblick sowie eine interdisziplinäre Analyse zentraler Problemfelder der Krisenkommunikation. Fallbeispielhaft vorgestellt werden darüber hinaus relevante Krisenkommunikations-Typen der Moderne - u.a. während des Krieges im Irak (2003), bei den Auseinandersetzungen in Afghanistan (2001) oder in den bürgerkriegsähnlichen Konflikten in Indonesien." (Verlagsbeschreibung)
I. EINFÜHRUNG
Krisen- und Kriegskommunikation als Forschungsfeld: Trends, Themen und Theorien eines hoch relevante, aber gering systematisierten Teilgebiets der Kommunikationswissenschaft / Martin Löffelholz, 13
II. DIE ENTWICKLUNG DER KRISENKOMMUNIKATION
Massenmedien und Massenkrieg: Historische Annäherung an eine unfriedliche Symbiose / Thomas Dominikowski, 59
Die Privatisierung der Kriegspropaganda: Öffentlichkeitsarbeit in Kriegszeiten von der Revolution 1776 bis zum Irak-Krieg 2003 / Michael Kunczik, 81
"Humanitäre Intervention" und "Krieg gegen den Terror": Das Verhalten der Medien vom Kosovo bis zum Irak / Philip Hammond, 99
III. JOURNALISTISCHE KOMMUNIKATION IM KRIEG
Zwischen Selbstbehauptung und Vereinnahmung: Sturkturen und Funktion journalistischer Krisenkommunikation / Alexander Görke, 121
Selbstorganisation, Nicht-Linearität, Viabilität: Eine konstruktivistisch-sozialsystemische Perspektive auf Kriegsberichterstattung / Jan Staiger, 145
Journalisten zwischen Friedensdienst und Kampfeinsatz: Interventionismus im Kriegsjournalismus aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive / Thomas Hanitzsch, 169
IV. MILITÄRISCHE KOMMUNIKATION IM KRIEG
Öffentlichkeit als Teil des Schlachtfeldes: Grundlagen des Kriegskommunikation aus militärischer Perspektive / Hans-Joachim Reeb, 197
Strategisches Informationsmanagement: Informations- und Öffentlichkeitsarbeit aus militärischer Perspektive / Walter Jertz, Carsten Bockstette, 215
Information Operations: Die Weiterentwicklung US-militärischer Strategien zur Instrumentalisierung der Medien / Carsten Schlüter, 239
V. POLITIK, VERNETZUNG UND MILITAINMENT
Das Fernsehen und die politische Deutung der Ereignisse am 11. September. Oder: Die Kriegserklärung des Gerhard Schröder / Christoph Weller, 257
Internet und Krieg: Informationsrisiken und Aufmerksamkeitsökonomie in der vernetzen Kriegskommunikation / Hans-Jürgen Bucher, 275
Militainment als "banaler" Militarismus: Auf dem Weg zu einer Militarisierung der politischen Kultur? / Fabian Virchow, Tanja Thomas, 297