"Ist Künstliche Intelligenz nur eine weitere Entwicklung der Digitalisierung des Alltags, eine effiziente Software in einer „Cloud“? Die KI-Forscherin Kate Crawford entlarvt diese verharmlosende Vorstellung und beleuchtet die konkreten Auswirkungen der Technologie auf die physische Welt. Ihre R
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echerche bietet Einblicke in den Bergbau, wo für die KI reale Ressourcen wie Gestein, Lithium-Sole und Erdöl abgebaut werden, und in Logistik-Zentren, wo menschliche Arbeitskraft für Unternehmensgewinne ausgebeutet werde. Künstliche Intelligenz gehe, so Crawford, mit Umweltzerstörung und Raubbau an der Natur sowie sozialer Ungerechtigkeit einher, etwa der Ausbeutung von Clickworkern. Zudem basiere Künstliche Intelligenz auf einer Klassifizierung von Daten, die keineswegs einer objektiven Logik folge, sondern Hierarchien perpetuiere und Ungleichheiten verstärke. Angesichts dieser Verzerrungen könne KI nicht als neutrale Technologie angesehen werden, deren Probleme wiederum durch weitere technische Innovationen gelöst werden können. Vielmehr seien politische Regulierung, demokratische Kontrolle und die Einbeziehung der von Vorurteilen, Diskriminierung und Ausbeutung Betroffenen erforderlich. Die bereits existierenden Gefahren der Technologien für Privatsphäre, Menschenrechte, Natur und Arbeitswelt seien weitaus bedrohlicher als die von manchen befürchtete Entwicklung einer künstlichen Superintelligenz." (Back cover)
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"Längst ist Künstliche Intelligenz nicht mehr auf kognitive Zwecke begrenzt: Sie wertet, etwa zur Kriminalitätsprävention oder gezielten Kundenansprache, menschliche Mimik aus und suggeriert in Spielen oder Lernprogrammen Emotionen und Stimmungen. Erscheinen bereits solche auf Empfindungen ziele
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nde Anwendungen durchaus kritikwürdig, so wirft es für die Philosophin Eva Guskar-Weber erst recht Fragen auf, wenn Chatbots oder Avatare zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen sollen. Sind rote Linien überschritten, wenn emotionale KI nicht mehr selbstbestimmt in einer gemeinsamen Realität mit anderen Menschen genutzt wird, mit der Folge, dass die Grenzen zu rein fiktionalen Beziehungen nicht mehr erkannt werden? Könnten mit Blick auf das noch lange nicht ausgereizte Potenzial einer KI, die auch ethisch verwerfliche oder inhumane Bedürfnisse befriedigen könne, unabdingbare soziale Fähigkeiten wie Toleranz, Respekt und Rücksichtnahme verlernt werden? Sollen Roboter durch ihre äußere Anmutung in der Lage sein, bei ihrem menschlichen Gegenüber – insbesondere Alten oder Pflegebedürftigen – Gefühle zu simulieren und emotionale Erwartungen auszulösen? Guskar-Weber beleuchtet das Potenzial und die Risiken emotionaler KI und plädiert für ethisch-moralische Standards bei ihrer Entwicklung und Nutzung." (Verlagsbeschreibung)
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