"In der Inhaltsanalyse wird besonderes Gewicht auf die Darstellung und Interpretation des Formats 'Hartz und herzlich' des Senders RTL II (Kapitel 3.1) gelegt. Das hat mehrere Gründe. Zunächst muss dieses Format etwas ausführlicher beschrieben werden, weil es vielen Lesern nicht selbstverständlich geläufig ist. Obwohl in der von RTL II anvisierten Zielgruppe recht erfolgreich, spielt es in öffentlichen Diskursen über die Darstellung von Armut ebenso wie in der Medienkritik nur eine untergeordnete Rolle. Dabei stellt es die dominante Form dar, in der aktuell im privaten Fernsehen über Armut berichtet wird. Die Beschreibung ist nach einzelnen Gesichtspunkten einer kritischen Rezeption gegliedert. Somit liegt hier zum ersten Mal eine ausführliche, systematische und kritische Betrachtung dieses Formats vor. Das ist wichtig, weil die Machart von 'Hartz und herzlich' sich in einer Vielzahl anderer RTL-II-Sendungen fortsetzt. Sie werden alle unter dem Label „Trotz dem Leben“ ausgestrahlt und tragen Titel wie 'Armes Deutschland – Deine Kinder' oder 'Armutsatlas Deutschland'. Sie sind so angelegt, dass sie im Prinzip nahezu endlos fortgesetzt werden können. Detaillierter untersucht wird im vorliegenden Papier weiterhin das Format 'Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?' (Kapitel 3.2). Produziert wird es von einer anderen Firma und unterscheidet sich vom Mutterformat 'Hartz und herzlich' vor allem dadurch, dass es dieses weiter radikalisiert." (Einleitung, Seite 7)
1 Einleitung, 7
2 Armut – mitten in der Wohlstandsgesellschaft, 11
3 RTL II – „Sozialreportagen“, 23
4 RTL, 49
5 Armut im privaten Fernsehen – ein Zwischenfazit, 54
6 ARD und ZDF, 60
7 Resümee und Aufruf, 76