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Coronavirus-Pandemie: Auswirkungen auf die Medienfreiheit in globaler Perspektive

Bonn: Deutsche Welle DW Akademie (2021), 55 pp.

Contains bibliogr. pp. 48-55

"Die Coronavirus-Pandemie hat sich in weiten Teilen der Welt negativ auf die Meinungs- und Medienfreiheit ausgewirkt. Betroffen sind viele Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit: Menschen können nicht auf relevante Informationen zugreifen, unter anderem, weil sie keinen adäquaten Internetzugang haben. Gesellschaften mangelt es an Orientierung, da sie von einer Flut an falschen Nachrichten überschwemmt werden. Journalistinnen und Journalisten können ihre Arbeit nur unzureichend erledigen, etwa aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der Medienhäuser. Bürgerinnen und Bürger sind von maßgeblichen Daten und Fakten zur Pandemie abgeschnitten – insbesondere, weil Regierungen Nachrichten zensieren und unabhängige Berichterstattung unterbinden. Dabei greifen staatliche Stellen vermehrt auf repressive Maßnahmen zurück: sowohl gegenüber Journalistinnen und Journalisten als auch gegenüber der Bevölkerung insgesamt. Die Pandemie hat zudem bereits bestehende strukturelle Schwächen moderner Informations-Ökosysteme offengelegt. Diese Trends erschweren es, die vielschichtigen Herausforderungen zu bewältigen. Menschen fehlt es an Information, auf deren Grundlage sie risikobewusst handeln können. Einzelne Bevölkerungsgruppen drohen weiter abgehängt zu werden, weil sie ihre Anliegen nicht wirksam zum Ausdruck bringen können. Gesellschaften können sich nicht umfassend über Wege aus der Krise verständigen. Um entwicklungspolitische Ziele erreichen zu können, braucht es intakte Informations-Ökosysteme: mit allgemeinem Zugang, professionellen Qualitätsfiltern, unabhängigen Medienunternehmen und freiheitlichen Rahmenbedingungen." (Zusammenfassung)
1 Einleitung: Eine globale Krise, 8
2 Mediennutzung und Zugang zu Information, 14
3 Desinformation, 18
4 Journalismus und wirtschaftliche Tragfähigkeit der Medien, 26
5 Repression, 34
6 Fazit: Wege zu mehr Resilienz, 40
7 Politikempfehlungen, 44