"Seit Anfang der 90er Jahre hat die Presse Südafrikas weitreichende Veränderungen durchgemacht. Thema des Buches ist, inwieweit die südafrikanische Presse an der Entwicklung zu einem demokratischen Wandel beteiligt war. Die Studie präsentiert ein Raster für die empirische Untersuchung der Presse als Akteur in den vier Transitionsphasen politischer Protest, Liberalisierung, Demokratisierung und Konsolidierung der Demokratie. Die etablierte englischsprachige Presse spielte für den Beginn des Transitionsprozesses eine geringe Rolle, während sie in der späteren Konsolidierungsphase von erheblicher Bedeutung war. Die alternativen Presseerzeugnisse waren in der Phase des politischen Prozesses und in der Liberalisierungsphase von großem Einfluss, danach verloren sie aufgrund ökonomischer Schwierigkeiten an Bedeutung. Die etablierten afrikaanssprachigen Zeitungen standen in der Mehrzahl der weißen Regierungspartei National Party nahe und waren somit nicht oppositionell." (Nord-Süd-aktuell 2/2001)