"Zusammenfassend zeigt sich bei der Berichterstattung über Gewalttaten eine klare Unausgewogenheit in Bezug auf Opfer und TäterInnen. Es herrscht eine "asimetría de la indignación" (Semana 0.2.02.2008), das heißt eine Asymetrie der Empörung und eine asymetrische Sensibilisierung, die die Opfer des Paramilitarismus und des Militärs unsichtbar macht. Somit wird eine Wirklichkeit des Koflikts konstruiert, in der praktisch nur die Opfer der Guerillas - insbesondere Entführungsopfer - existieren. Dies reproduziert die asuymmetrischen sozialen Verhältnisse der Opfer selbst. Denn die Zielscheibe des Paramilitarismus und des Militärs sind meistens Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, besitzlose SiedlerInnen des Hinterlands oder VerteterInnen von Basisorganisationen, deren Zugang zu den staatlichen Ressourcen - ganz zu schweigen zu den Massenmedien - viel beschränkter ist, als der von Mittel- und Oberschichtsangehörigen bzw. Mitgliedern des Militärs, die in der untersuchten Periode bevorzugte Entführungsziele der Guerillas waren." (Schlusskommentar, Seite 160)