"Diese Publikation soll deutlich machen: Die Vorstellung einer inhaltlichen Trennung national-europäischer Digitalpolitik von globaler Internet Governance ist nicht nur falsch – sie ist mit Blick auf die zukünftige Regulierung und Entwicklung des Internets auch sehr kurzsichtig. Denn die in den nationalen und globalen Gremien diskutierten Fragestellungen unterscheiden sich nur auf den ersten Blick. Tatsächlich handelt es sich um die gleichen technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Fragen, diskutiert in verschiedenen Settings und unter Einbeziehung unterschiedlicher Akteure. Nicht selten werden auf einer Ebene Reformvorhaben angestoßen, die auf einer anderen Ebene nicht verfolgt oder nicht sinnvoll umgesetzt werden können. Ein Beispiel dafür führt Hauke Gierow in seinem Beitrag zum Thema Breitbandausbau vor. Das „Recht auf einen Internetzugang“ wurde auf globaler Ebene beschlossen und kodifiziert. Die technische Umsetzung der Versorgung mit Internetzugang obliegt nationalen Bemühungen, privaten Vereinen und Unternehmen. Über das „Wie“ der Umsetzung (zum Beispiel durch Angebote des „Zero-Rating“) wiederum wird ein globaler politischer Diskurs geführt." (Seite 9-10)