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Entertainment education

In: Medienpsychologie: Schlüsselbegriffe und Konzepte
Nicole C. Krämer; Stephan Schwan; Dagmar Unz; Monika Suckfüll (eds.)
Stuttgart: Kohlhammer (2008), pp. 161-166

ISBN 978-3-17-020112-5

"Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass mit Hilfe von Entertainment Education (EE) erwiesenermaßen positive Verhaltens- und Wissenseffekte zu erzielen sind. Allerdings wurde auch schon festgestellt, dass die Wirkung einzelner EE-Botschaften nicht unbedingt vorhersagbar ist: Nach der Ausstrahlung der US-Serie All in the family, die auf humorvolle Weise gegen ethnische Vorurteile arbeiten wollte, wurde zum Beispiel festgestellt, dass sich einige der Zuschauer ausgerechnet mit der negativen, vorurteilsbehafteten Figur des Archie Bunker identifizierten, und dass vor allem stark voreingenommene Rezipienten die Serie lieber ansahen als weniger voreingenommene Rezipienten (sogenannter Archie Bunker-Effekt; Lampert, 2003). Schließlich muss man bei der Beurteilung von EE auch berücksichtigen, dass dahinterstehende Interessen häufig für die Zuschauer nicht transparent sind, und diese Interessen können ganz unterschiedlicher Natur sein, so zum Beispiel wenn Indhira Gandhi sich für die Umsetzung von EE im indischen Staatsfernsehen einsetzt (Poindexter, 2004), oder wenn es um die stärker ökonomisch geprägten Entscheidungen in privaten Fernsehkanälen geht." (Seite 164)