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Klüfte überwinden, Machtstrukturen abbauen! Feministische Entwicklungspolitik und die digitale Transformation verknüpfen

Bonn; Eschborn: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) (2022), 43 pp.
"Die vorliegende Publikation ist ein erster Versuch, die Querschnittsthemen digitale Transformation und Geschlechtergerechtigkeit auf der Grundlage der feministischen Entwicklungspolitik Deutschlands zusammenzudenken. Die deutsche feministische Entwicklungspolitik will in einem globalen System, das weiterhin von einer ungleichen Verteilung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Macht geprägt ist, entscheidende Veränderungen erwirken. Die Herausforderungen und Hindernisse sind jedoch vielfältig: von bewaffneten Konflikten über Klimaextreme, zunehmenden Hunger und Armut bis hin zum weltweiten Erstarken von Anti-Gender-Bewegungen. Die digitale Transformation fügt der Komplexität hier eine weitere Ebene hinzu. Digitale Technologien – von Smartphones, intelligenten Geräten und Software bis hin zu künstlicher Intelligenz (KI), digitalen Plattformen und Blockchain – eröffnen viele Möglichkeiten für Empowerment und sozialen Wandel. Gleichzeitig spiegeln Technologien die physische Welt und ihre Systeme der Marginalisierung und Unterdrückung wie Patriarchat, Rassismus und Kolonialismus wider. Trotz der in ihr verankerten und reproduzierten Ungleichheiten bleibt das Anliegen, die Potenziale der digitalen Transformation zu nutzen, weiterhin ein Handlungsfeld der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Die neue feministische Entwicklungspolitik Deutschlands baut auf dem bisherigen Engagement auf und geht gleichzeitig neue Wege. Sie setzt sich für eine geschlechtergerechte digitale Transformation und digitale Teilhabe für alle ein. Gleichzeitig ist das zukünftige Ziel, alle Formen struktureller und systemischer Ursachen von Ungleichheit zu überwinden, die in der heutigen globalen Gesellschaft tief verwurzelt sind. Insbesondere letzterer Aspekt bedeutet auch, den Status quo der gegenwärtigen digitalen Transformation und digitalen Entwicklungspolitik grundlegend in Frage zu stellen. Die vorliegende Studie verdeutlicht, dass eine feministische Entwicklungspolitik im digitalen Raum vielschichtig ist und umfasst eine Bandbreite sich überschneidender Themen. In erster Linie bedeutet eine feministische Entwicklungspolitik für den digitalen Raum jedoch die Überwindung der anhaltenden digitalen Geschlechterkluft." (Zusammenfassung, Seite 6)
EINLEITUNG, 8
DER BEITRAG ZUR TEILHABE: DIE DIGITALE GESCHLECHTERKLUFT ÜBERWINDEN, 11
Zugang zum Internet: notwendig, aber nicht ausreichend, 11
Digitale Technologien nutzen und präsent sein im digitalen Raum, 15
Digitale Technologien gestalten, 19
Was bedeutet das für eine feministische Entwicklungspolitik? 22
AUF DEM WEG ZUR TRANSFORMTION: MACHT SICHTBAR MACHEN, UNGLEICHE STRUKTUREN ABBAUEN, 26
Ein gendertransformativer digitaler New Deal, 26
Tech-Governance, 30
Von Datenverletzungen zu Datenrechten: Ein feministischer Ansatz für Daten in der Entwicklung, 33
Dekoloniale Perspektiven auf digitale Technologien, 36
Tech-Solutionismus adé: Klimagerechtigkeit versus Wachstum, 39
Feministische Bewegungen im digitalen Zeitalter, 40