"Chinas Streben nach weltweiter medialer Dominanz und Diskursmacht ist eine konkrete Gefahr für demokratische Länder. Wenn sich Demokratien dem nicht widersetzen, werden chinesische Bürgerinnen und Bürger jegliche Hoffnung auf Pressefreiheit im eigenen Land verlieren und der Journalismus, wie wir ihn kennen, wird künftig mit chinesischer Propaganda konkurrieren. Auch in Deutschland gibt es Beispiele dafür, wie China versucht, die Medienberichterstattung im eigenen Sinne zu beeinflussen, etwa durch Medienkooperationen, gemeinsame Sendungen oder China-freundliche Beilagen in Zeitungen. Auch die chinesische Botschaft in Deutschland kommentiert und kritisiert auf ihrer Webseite immer wieder deutsche Medienberichte. Im zweiten Kapitel werden vor diesen Erfahrungen verschiedene Kooperationsformen typologisiert sowie Empfehlungen an Journalistinnen, Journalisten und Medienhäuser ausgesprochen, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen Kooperationen möglich sein könnten. Eine Gefahr - bei allen Kooperationstypen und auch allgemein in der Berichterstattung - ist die unkritische Übernahme von chinesischen Narrativen. Daher soll das dritte Kapitel für Argumente und Deutungsrahmen (sog. Frames), die für chinesische Propaganda kennzeichnend sind, sensibilisieren und alternative Darstellungen und Argumentationen anbieten. Denn ausländische Medien spielen eine wichtige Rolle dabei, Propagandainhalte zu verbreiten - eine Methode, die in Peking einen eigenen Namen hat: "ein Boot leihen, um auf den Ozean hinauszufahren". Chinas Vorhaben könnte dazu führen, dass sich teils auch subtile Narrative und ein bestimmtes, dem chinesischen Regime wohlwollendes Vokabular verbreiten und durchsetzen kann." (Seite 3-4)
1 Worum geht es und warum müssen wir darüber sprechen? 3
2 Typologisierung und Empfehlungen, 6
Programmkooperation -- Technische Kooperation -- Advertorials -- Chinesische soziale Medien -- Dialog- und Austauschprogramme
3 Chinesische Narrative und Alternativen, 16
Anhang: Chinas Propagandaapparat, der auch das Ausland im Visier hat, 22