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Radio im interkulturellen Dialog

Stuttgart; Berlin: Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) (2014), 29 pp.

Contains bibliogr. pp. 26-28

Series: ifa-Edition Kultur und Außenpolitik

CC BY-NC-ND

"Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der Sowjetunion musste der Auslandsrundfunk sich neu orientieren. In der Außen- und Entwicklungspolitik sind Kultur und Medien zunehmend als wichtige Faktoren für die Gestaltung auswärtiger Beziehungen und internationaler Entwicklungszusammenarbeit erkannt worden. Führende International Broadcaster des Westens wie BBC, RFI, DW, RNW und die Programme des US-amerikanischen Broadcasting Board of Governors (BBG) haben sich daher neben der Außendarstellung des eigenen Landes die Förderung von unabhängigem Journalismus und interkulturellem Dialog zum Ziel gesetzt. Sie produzieren Bildungs- und Informationsprogramme und führen Medienentwicklungsprojekte mit zahlreichen Partnerländern durch. In ihren Zielgebieten stehen die international ausgerichteten Sender der westlichen Demokratien zunehmend in Konkurrenz mit Auslandsprogrammen von autokratisch regierten Staaten wie China und Russland, die dort selbst politisch und ökonomisch Einfluss nehmen wollen. Nicht zuletzt unter diesem Druck und nach einschneidenden Budgetkürzungen haben europäische und amerikanische International Broadcaster die kostspielige Kurzwellentechnologie weitgehend aufgegeben und setzen stattdessen auf die Verbreitung multimedialer Inhalte über eine Vielzahl von Plattformen: von Internet- und mobilen Onlinediensten bis zur Ausstrahlung durch Partnersender in den Zielregionen. Radio- und Audioformate stellen in diesem Medienverbund weiterhin wertvolle Instrumente dar, die nicht unterschätzt werden sollten. In Regionen, die von Fernsehen und Internet bisher kaum erschlossen sind, ist terrestrisch ausgestrahltes Radio nach wie vor das Medium der Wahl, um Informationen und Bildungsinhalte zu verbreiten. Das betrifft weite Teile Afrikas sowie asiatische Länder wie Afghanistan und Pakistan. Gerade mit seinen Bildungsprogrammen erreicht das Radio auch Zuhörer, die nicht lesekundig sind, und schließt auch in Gebieten mit besser entwickelter Infrastruktur Nutzer nicht aus, die sich teure Satellitenempfänger oder Internetzugänge nicht leisten könnten." (Fazit, Seite 24)
1 Ohr zur Welt - Neue Wertschätzung für ein altes Medium, 8
2 V om Kurzwellensender zum Multimedia-Unternehmen, 11
3 Interaktion und Dialog, 14
4 Lernplattformen und Community Radios, 17
5 Transmediale Erzählformen, 20
6 Fazit, 23