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Tragische Einzelfälle? Trendreport zur Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen

Frankfurt am Main: Otto Brenner Stiftung (2024), 96 pp.

Contains 15 tables, 6 figures, bibliogr. pp. 87-92

Series: OBS-Arbeitspapier, 74

CC BY-NC-SA

"Unser Trendreport zeigt zum einen, wie in regionalen und überregionalen Tageszeitungen, in Boulevardmedien sowie in den Meldungen der dpa und auf Spiegel Online über Gewalt gegen Frauen berichtet wird. Im Fokus der Analyse steht die Darstellung von Tat, Tätern und Opfern sowie die Verwendung von Begriffen wie „Familiendrama“ oder „Femizid“. Erfasst wurde, ob die Tat strukturell eingeordnet, ob Bezüge zu anderen Taten hergestellt und ob Hilfsangebote erwähnt wurden. Auch der Frage nach Unterschieden in der Darstellung deutscher und nichtdeutscher Täter wurde nachgegangen. Zum anderen ermöglicht das Studiendesign einen Vergleich der aktuellen Erhebung mit den Befunden der Studie von 2021. Das nüchterne Ergebnis: Einzelne Tendenzen weisen in die richtige Richtung, aber grundlegend hat sich wenig verändert. Die Berichterstattung bleibt selektiv und konzentriert sich auf extreme Einzelfälle wie Tötungsdelikte. Strukturelle Ursachen der Gewalt gegen Frauen und präventive Ansätze werden kaum thematisiert. Zudem stehen zu häufig die Motive der Täter im Fokus, die Konsequenzen für die Opfer kommen nur selten zur Sprache." (Vorwort, Seite 2)
1 Einleitung, 5
2 Gewalt gegen Frauen in Deutschland. 8
3 Forschungsdesign und Methode, 25
4 Die Sichtbarkeit und Darstellung von Gewalt gegen Frauen in den deutschen Medien, 32
5 Die Berichterstattung über Gewalt in Partnerschaften und Gewalt im sozialen Nahfeld, 52
6 Die Berichterstattung über Tatverdächtige nichtdeutscher Herkunft, 62
7 Abweichungen im Vergleich zu den Berichtsjahren 2015–2019, 71
8 Fazit und Ausblick, 75
9 Empfehlungen und Leitfäden für eine würdige Berichterstattung, 81