"Diese Dissertation eröffnet den Leserinnen und Lesern den Zugang zum Film-Engagement der Kirchen in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Die Arbeit evangelischer und ökumenischer Filmjurys wird eingeordnet in die Entwicklung des Films in der Nachkriegszeit und ebenso in das Verhältnis
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der Kirchen zum Medium Film. Im Vorwort schreibt Julia Helmke zu ihrer Intention: "Diese Arbeit ist bewusst keine rein kirchengeschichtliche. Sie bewegt sich an der Schnittstelle von Publizistikgeschichte und Praktischer Theologie und besitzt eine ökumenische Perspektive. Zu den Intentionen dieser Arbeit gehört: erinnern, vergangene Schätze heben und vor dem Vergessen bewahren - die Menschen, die Erfahrungen, die Erkenntnisse." Es gelingt der Autorin in der Tat, die Geschichte der kirchlichen Filmarbeit und darin eingeordnet der Filmjurys zugleich anschaulich und reflektierend darzustellen. Dabei wird auch die katholische Filmarbeit berücksichtigt. Trägerin der internationalen evangelischen Filmarbeit ist die seit mehr als einem halben Jahrhundert bestehende Organisation INTERFILM. Diese Organisation hat wesentlich dazu beigetragen, dass es in Europa und auch darüber hinaus zu einer Zusammenarbeit der kirchlichen Einrichtungen und Fachleute gekommen ist, die einen Dialog mit Filmschaffenden und ein konstruktives Verhältnis der Kirchen zum Medium Film anstreben. In Deutschland gibt es seit Anfang der 1950er Jahre eine evangelische Jury, die jeden Monat den besten Film auswählt und auszeichnet. Dies geschieht unabhängig von in- und ausländischen Filmfestivals. Auch INTERFILM vergab zunächst losgelöst von Filmfestivals Filmpreise, mit dem Nachteil, dass sie wenig Beachtung fanden. Die erste internationale evangelische Filmjury wurde 1963 auf der Berlinale eingerichtet. Auch wenn es immer wieder zu ökumenischen Tagungen und Gesprächen zu Filmfragen kam, dauerte es bis 1973 bis beim Filmfestival in Locarno die erste ökumenische Filmjury ihre Arbeit aufnahm. Julia Helmke stellt dar, dass diese ökumenische Pionierleistung auf den Veranstalter des Filmfestivals zurückgeht, der die Kirchen einlud, eine Jury zu benennen, aber die ökumenische Zusammenarbeit zur Voraussetzung machte. Die Kirchen stuften diese Zusammenarbeit als "Experiment" ein, das zunächst nur als einmaliges Ereignis gedacht war. Aber es kam anders. Bereits 1974 fusionierten die beiden kirchlichen Jurys beim Festival in Cannes zu einer ökumenischen Jury, was auch dazu führte, dass die gemeinsame kirchliche Preisvergabe sehr viel mehr Beachtung fand. Julia Helmke schreibt: "Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Beginn ökumenischer Juryarbeit durch Druck der Festivalleitung in Locarno und durch die Hoffnung auf stärkere Öffentlichkeitswirksamkeit sowie durch eine allgemein ökumene-freundliche Atmosphäre zustande gekommen ist." Inzwischen ist die ökumenische Zusammenarbeit in Jurys bei Filmfestivals von Cannes bis Berlin zur Selbstverständlichkeit geworden. Insgesamt gibt es bei über 20 Filmfestivals ökumenische Jurys. Je die Hälfte der Mitglieder werden von INTERFILM und der katholischen Organisation OCIC benannt. Die Arbeit der Filmjurys war immer wieder auch von Konflikten begleitet, die die Autorin darstellt und einordnet. 1964, also bereits bei der zweiten Mitwirkung einer internationalen evangelischen Jury an der Berlinale, gab es einen Eklat, als der Berliner Bischof Dibelius bei einem Empfang während des Festivals ohne Absprache eine Medaille plus eine Geldsumme als "Anerkennung der Evangelischen Kirche" an einen Film seiner Wahl vergab und dabei erklärte: "Machen Sie anspruchslose Filme, die zu nichts dienen, als die Menschen für eine halbe Stunde zu entspannen. Es kann ruhig auch ein bisschen Kitsch dabei sein." Das sorgte für eine große Verärgerung bei der internationalen Jury und warf Fragen nach der Unabhängigkeit der Jurys in der Beurteilung von Filmen auf. Über die Konsequenzen für die Juryarbeit in den folgenden Jahren und Jahrzehnten schreibt die Autorin: "Eine große Zurückhaltung wird geübt gegenüber allen Filmen, die scheinbar nichts anderes wollen als zu entspannen und anspruchslos zu unterhalten." Spannend ist zu lesen, wie sich die sozialen Aufbrüche und Konflikte von 1968 an auf die Filmfestivals und die Arbeit der Jurys ausgewirkt haben. Als die internationale evangelische Jury beim Filmfestival in Cannes 1969 den Film "Easy Rider" auszeichnete, bewies sie Gespür für Qualität, löste aber in kirchlichen Kreisen Erstaunen aus. Zwei Jahre später sah sich die internationale Jury schon vor einer Entscheidung dem Verdacht des Antiamerikanismus ausgesetzt und trat unter Protest zurück, ohne dass ein Preis vergeben wurde. 1985 kam es in Locarno zu einer Aufsehen erregenden Ablehnung des kirchlichen Preises durch einen Filmemacher, weil er die "enge und allzu moralisch gefärbte Wertung und Deutung" des Films durch die Jury nicht akzeptieren wollte. So spannend solche Konflikte erscheinen und so sehr sie auch exemplarisch für Entwicklungen in der jeweiligen Zeit sind, so gut ordnet die Autorin diese Ereignisse in das Engagement der Kirchen im Filmbereich und die Arbeit ökumenischer Jurys ein. Dabei berücksichtigt sie auch in einem eigenen Kapitel die Zeit von 1989 bis 2004, also den Zeitraum im Anschluss an ihre systematische Untersuchung bis 1988. Im zweiten Teil des Buches geht Julia Helmke auf die Kriterien ein, die der Auswahltätigkeit derökumenischen Jurys zu Grunde liegen. Zu diesen Kriterien gehören Moral, Unterhaltung, Lebenswirklichkeit, Verantwortung und Hoffnung. Dem Leit-Kriterium Menschenbild wird ein eignes Kapitel gewidmet. An den Beispielen der Festivals von Berlin und Cannes wird dargestellt, wie die kirchlichen Jurys die Kriterien in Entscheidungen umgesetzt haben und welche Debatten es dabei gab. Es ist ein Buch entstanden, dass die ökumenische Filmjuryarbeit einordnet in das kirchliche Engagement im Filmbereich und ebenso Entwicklungen in Gesellschaft und Filmkunst. Das Buch ist allen zu empfehlen, die sich mit Kirche und Filmkunst befassen und dabei über den Tellerrand der eigenen Konfession und des eigenen Landes hinausblicken wollen." (Frank Kürschner-Pelkmann, in: WACC Newsletter Dezember 2005, dt. Ausgabe)
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"Nicola Galliner, die Gründerin und Leiterin des Jewish Film Festival Berlin (JFFB), hat nun im Bebra Verlag den Jubiläumsband herausgegeben, um die Geschichte einer Dekade dieses in Deutschland einzigartigen Filmfestes zu gebührend zu würdigen. Verschiedenste Kulturschaffende und Wissenschaftle
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rInnen aus aller Welt, vornehmlich aus Deutschland, England, Amerika und Israel, wollen durch ein buntes Kaleidoskop an Artikeln - Erinnerungen, Nachrufe, Erfolgsgeschichten und Reaktionen - den LeserInnen die ca. 180 Filme des Jewish Film Festival Berlin ins Gedächtnis rufen sowie das "Jüdische Kino" zitieren. "Was macht einen Film jüdisch?" - das ist hier die Frage. PublizistInnen, SchriftstellerInnen, LeiterInnen jüdischer Filmfestivals und FilmkennerInnen versuchen, auf diese Frage Antworten zu finden. Die Auskünfte sind vielschichtig und unterschiedlich, witzig und nachdenklich: jüdisch ist der spezifische Humor oder ein jüdisches Publikum oder was nicht langweilig ist oder etwas, dass man, wenn man es sieht, erkennt... Alles in allem ist diese Dokumentation eine unterhaltsame Lektüre für die Zeit zwischen den Jewish Film Festivals Berlin. Viele noch nie gesehene Fotos, Originalplakate der Kinofilme, ein Glossar hebräischer und jiddischer Begriffe sowie Kurzbiographien der einzelnen AutorInnen und eine Auflistung aller gezeigten Filme machen dieses Buch ganz sicher lesens- und stöbernswert." (https://www.aviva-berlin.de)
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"How to Set Up a Film Festival has been written in response to the increasing number of film festivals being set up in the UK. It is not exhaustive but is intended to provide a broad framework for planning and to guide you through some of the questions you need to consider when starting out." (Intro
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duction)
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"Examine la production et la distribution de matériel culturel et multimédia en Afrique francophone subsaharienne et l'impact des nouvelles technologies sur les réseaux de communication." (Hans M. Zell, Publishing, Books & Reading in Sub-Saharan Africa, 3d ed. 2008, nr. 378)
"The fact that the number of titles from only six years [3.199] almost equals that of the considerably longer reporting period of the basic work [covering the period between 1960 and 1987, published in 1988] demonstrates the proliferation of publications in this field as well. It is an advantage tha
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t most of the titles are now briefly annotated and that the typographical design is now much more pleasing. As in the basic work, the catalogue is divided into monographs (132) and articles (3,067); among the latter, the very short (newspaper) articles predominate by far, just as the journals and newspapers analysed are very difficult to access.[1] It is worth mentioning that the proportion of French-language publications far exceeds that of English-language publications (not to mention the relatively few in other languages). As far as the information content of many contributions is concerned, even the bibliographer[2] expresses lasting doubts. Index: 1. co-authors; 2. film actors; 3. film festivals; 4. film titles; 5. directors; 6. other persons involved in the production; 6. African countries; 7. selected keywords." (Informationsmittel für Bibliotheken, vol. 2, 1994, nr. 3-4)
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"Drawing on political science, economics, history, and cultural studies, Diawara provides an insider's account of the development and current status of African cinema. He discusses such issues as film production and distribution, and film aesthetics from the colonial period to the present." (Publish
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er description)
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