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Die Zivilgesellschaft in Ghana: Organisations-, Gestaltungs- und Politikfähigkeit ausgewählter ziviler Akteure (1957-1999)

Hamburg: Institut für Afrikakunde (2002), 307 pp.

Contains acronyms, bibliogr. pp. 292-303

Series: Hamburger Beiträge zur Afrika-Kunde, 69

Signature commbox: 121:10-Journalism 2002

"Am Beispiel von drei Verbänden, der Anwaltskammer, dem Christenrat und dem Journalistenverband, zeichnet Seyd die jeweilige Entwicklungsgeschichte nach, untersucht neben den verbandsinternen Strukturen die Fähigkeit dieser Akteure, die Hegemonieansprüche der vorangegangenen autoritären Regime zu begrenzen und fragt nach deren Einfluss auf den jüngsten demokratischen Systemwechsel von 1993, der zur Gründung der 4. Republik führte. Im Ergebnis zeigt sich, dass es allen drei Verbänden nicht gelungen ist, "die oppositionellen Energien in ihren eigenen Reihen, geschweige denn im gesellschaftlichen Umfeld effektiv zu bündeln. Ihre politische Relevanz erweist sich also nicht an der Demokratisierung autoritärer Regime, sondern daran, daß sie den Legitimationsverfall eines auf dem Exklusionsprinzip basierenden Etatismus indizieren und vor diesem Hintergrund reale Partizipation als Ideal einklagen." (246 f.) Damit bestätigen die Befunde die allgemein festzustellende "relative Bedeutungslosigkeit afrikanischer Zivilgesellschaften im Prozeß der demokratischen Transition und Konsolidierung" (247). Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der drei Verbände im Kontext der zuvor differenziert dargestellten zivilgesellschaftlichen Theorieansätze. Land und Akteure scheinen dabei beliebig gewählt und austauschbar. Ein einführendes Kapitel zur politischen Geschichte und soziokulturellen Entwicklung Ghanas oder eine Einordnung der drei Beispielakteure in den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang hätten der Arbeit einen höheren Erkenntnisgewinn vor allem für speziell an Ghana Interessierte verliehen." (Rezension von Anke Rösener, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de)
1 Problemstellung und Zielsetzung, 1
2 Eine theoriegeleitete Annäherung an den zivilgesellschaftlichen Raum in Afrika, 16
3 Die4 "Ghana Bar Association" (GBA), 53
4 Der "Christian Council of Ghana" (CCG), 116
5 Die "Ghana Journalists Association" (GJA), 170
6 Die soziopolitische Dynamik und die Entwicklungsperspektiven der untersuchten Akteure, 238
Anhang, 252