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Rußlands Presse zwischen Unabhängigkeit und Zensur: Die Rolle der Printmedien im Prozeß des politischen Systemwandels 1990 bis 1993

Münster: Lit (1995), 160 pp.

Series: Osteuropa: Geschichte, Wirtschaft, Politik, 6

ISBN 3-8258-2460-8

"Entwickelte sich ab 1990 zunächst ein relativ hoher Grad an Presse- und Meinungsfreiheit, so verfestigte sich mit zunehmender Konsolidierung der postkommunistischen Eliten erneut die Tendenz zu einer eher autoritären staatlichen Medienpolitik. Im Unterschied zu früheren Jahren schlug sich diese ab Mitte 1992 vor allem in massiven wirtschaftlichen Restriktionen nieder. Die Bevölkerung hat erneut das Vertrauen in die Medien verloren. Ein tiefgreifender Wandel in der traditionell stark autoritär geprägten politischen Kultur Rußlands scheint vor diesem Hintergrund mittelfristig kaum vorstellbar. Die Frage bleibt, warum es - trotz einer relativ günstigen Ausgangsbasis - nicht gelang, neben der medienrechtlich-nominellen auch die ökonomische Unabhängigkeit der russischen Presse durchzusetzen. Die vorliegende Untersuchung dieser Frage stützt sich auf eine dezidierte Analyse der politischen Akteure und ihrer medienpolitischen Zielvorstellungen, die wesentlich von den wechselnden machtpolitischen Konstellationen geprägt wurden." (Verlagsbeschreibung)
ERSTER TEIL: MEDIEN UND POLITISCHER SYSTEMWANDEL IN DER EHEMALIGEN UDSSR: ZUR RELEVANZ UND REICHWEITE DER SOZIALWISSENSCHAFTLICHEN THEORIEBILDUNG, 17
1. Die westliche Demokratisierungsforschung im Überblick: Modernisierungstheorie und Transitionsforschung, 18
2. Die spezifische Charakteristik des Transformationsprozesses in der ehemaligen UdSSR, 23
3. Die Massenmedien als Subjekt und Objekt des politischen Systemwandels, 30
4. Schlußfolgerungen für den weiteren Untersuchungsgang, 33
ZWEITER TEIL: DIE SOWJETISCHE PRESSE IN DER ZWEITEN HÄLFTE DER ACHTZIGER JAHRE: WANDEL ZUR PLURALISTISCHEN PRESSE- UND MEINUNGSFREIHEIT ODER IDEOLOGIEGESTEUERTE REFORMIERUNG? 35
1. Ausgangspunkt der Reformen: Die sowjetische Presse Mitte der achtziger Jahre, 35
2. Glasnost' als Instrument der Reformpolitik: Erste Liberalisierungstendenzen (Februar - Dezember 1986), 43
3. Die Ausweitung der glasnost zur ethisch-normativen Prämisse des Reformprogrammes (1987 - Juli 1988), 49
4. Die politische Eigendynamik von glasnost' Grenzen der staatlichen Reformpolitik (August 1988 bis 1990), 54
5. Zwischenergebnis, 62
DRITTER TEIL: DIE PRESSE IM ÜBERGANG VON DER SOWJETUNION ZUR RUSSLÄNDISCHEN FÖDERATION 1990 BIS 1993: GRUNDLEGENDER STRUKTURWANDEL ODER ZEITWEILIGE LIBERALISIERUNG? 65
1. Das Pressegesetz der UdSSR, 66
2. Die partei- und staatsunabhängige Presse, 71
3. Die Neuordnung des sowjetischen Pressewesens, 77
4. Der Zusammenbruch des sowjetischen Pressewesens, 87
5. Die Grundzüge des Pressewesens in der Rußländischen Föderation, 92
6. Die Deliberalisierung des russischen Pressewesens, 105
7. Zwischenergebnis, 111
VIERTER TEIL: INTERDEPENDENZEN ZWISCHEN DEM PROZESS DES POLITISCHEN SYSTEMWANDELS UND DER LIBERALISIERUNG DER PRESSE IN DER ÜBERGANGSPHASE VON DER UDSSR ZUR RUSSLÄNDISCHEN FÖDERATION, 115
1. Die Presse als Instrument zur Herrschaftssicherung der KPdSU, 116
2. Die Presse als Mittel zur Durchsetzung des politischen Machtwechsels, 118
3. Zivilgesellschaftliche Eigendynamik und Liberalisierung der Presse, 121
4. Einfluß der Presse auf den Prozeß des politischen Systemwandels, 124
Zusammenfassung, 129
Anhang, 133