"Neue Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bieten die Möglichkeit, den freien Zugang (open access) zu Informationen physisch zu erleichtern und neue Systeme und Netzwerke wissenschaftlicher und technologischer Innovationen zu etablieren. Insbesondere im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens können elektronische Vertriebswege helfen, Entwicklungsländer an das globale Informationsnetz besser einzubinden und deren wirtschaftliche Situation zu stärken. Folgende positive Wirkungen für Entwicklungsländer lassen sich beispielhaft benennen: Erhöhung der Sichtbarkeit der Forschungsaktivitäten; Förderung des Informationsaustauschs sowohl unter Wissenschaftlern in Entwicklungsländern als auch mit Wissenschaftlern in den westlichen Ländern; Erhöhung der Attraktivität wissenschaftlicher Standorte und damit Verringerung der Abwanderung von Wissenschaftlern; Erschließung neuer Einnahmequellen für universitäre Einrichtungen durch die Etablierung von neuen Geschäfts- und Finanzierungsmodellen im Bereich des elektronischen Publizierens auf Basis der wissenschaftsgestützten Informationsversorgung. Bislang gibt es nur wenige Initiativen, die Wissenschaftler oder wissenschaftliche Institutionen in Entwicklungsländern bei der strukturierten elektronischen Veröffentlichung eigener Publikationen unterstützen. Dies mag zum Teil noch an den schlechten infrastrukturellen Voraussetzungen liegen, entscheidend sind aber mangelnde Kenntnis der Potentiale sowie unzureichende institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen in den meisten Entwicklungsländern. Die Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch wissenschaftlich-technologische Kooperation mit Entwicklungsländern deren Leistungsfähigkeit und damit die Entwicklung und den Wohlstand zu fördern. Die Wissenschaftlich technische Zusammenarbeit des BMBF ergänzt entwicklungspolitische Maßnahmen des BMZ in Partnerländern u.a. durch Auf- und Ausbau der wissenschaftlich-technologischen Infrastruktur. Zur Unterstützung wissenschaftsgestützter Publikationsprozesses im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit werden unterschiedliche Handlungsfelder dargestellt: Aufbau institutioneller Archive; Teilnahme an „Open Access Journals“; Entwicklung von Standards zum Austausch von Daten und für die Langzeitarchivierung, sowie Kompatibilität mit internationalen Standards; Aktivierung unterschiedlicher wirtschaftlicher und politischer Akteure auf allen Ebenen für die Unterstützung neuer Bibliotheken, fachspezifischer und regionaler Zugänge, neuer Mehrwertdienste und Geschäftsmodelle. Schlussendlich gibt die Studie zahlreiche Anregungen, wie Projekte im Bereich des elektronischen Publizierens konzipiert werden können." (Zusammenfassung)
Einleitung, 11
I. DISKUSSION - DIE ENTWICKLUNG DES WISSENSCHAFTSGESTÜTZTEN PUBLIKATIONSPROZESSES
Das Internet als Plattform der internationalen WTI-Versorgung, 13
WTI-Versorgung in Deutschland, 26
Internet und WTI-Versorgung in Entwicklungsländern, 41
II. PRAXIS - MODELLE FÜR ELEKTRONISCHES WISSENSCHAFTLICHES PUBLIZIEREN
Geschäfts- und Finanzierungsmodelle des elektronischen Publizierens, 56
Technische und organisatorische Aspekte, 64
III. HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN UND PROJEKTSZENARIEN FÜR DIE DEUTSCHE EZ, 74
IV. ANHANG, 79