"Der Beitrag diskutiert die Frage, ob die katholische Kirche ihren Mediendokumenten einen angemessenen Begriff von moderner politischer Íffentlichkeit zugrundelegt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die säkulare Öffentlichkeit einer pluralistischen Gesellschaft innerkirchlich noch immer als Bedrohun
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g und Gefahr wahrgenommen wird. Die mit dem II. Vatikanum programmatisch von Dissoziation auf Dialog umgestellte Verhältnisbestimmung der Kirche zur Neuzeit scheint damit von einer allgemeinen kirchlichen Akzeptanz noch weit entfernt zu sein." (Zusammenfassung)
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"Die Telenovela erreicht allabendlich ein Millionenpublikum und hat sich im größten Land Lateinamerikas längst zu einem integralen Element der brasilianischen. Alltagskultur entwickelt: "Die Stunde, in der 'seine' Novela läuft, ist dem Brasilianer heilig. Pünktlich auf die Minute [...] schalten
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Millionen die Außenwelt ab. Von den Pampas in Rio Grande do Sul bis zu den Regenwäldern am Amazonas verschließen Bürger die Tür, legen den Telefonhörer neben die Gabel und flüchten in die telegenen Romanzen um Liebe und Verrat. In Sao Paulo nehmen Ärzte dann keine Patienten mehr an. .. . In Rio bleiben Restaurants leer, es sei denn die Gäste bringen einen tragbaren Fernseher mit. Im fernen Sertao lassen Bürgermeister den Generator anwerfen und den einzigen Apparat des Fleckens auf dem Dorfplatz tragen" Y "Das Kunst- und Unterhaltungsprodukt Telenovela erreicht und beeinflußt heute Brasilianer aller Klassen, Rassen, Religionen und Regionen. Von der Lehmhütte im Sertao, der Dürrezone im Landesinnern, von den ärmlichen Bret- terbehausungen am Amazonas und in den Favelas bis zu den Luxuswohnungen in Rio de Janeiro und Säo Paulo reicht der Impakt der Telenovelas. Bettler, Bürger, Bauern und Bonzen geraten in ihren Sog. Mehr als Fußball und Samba charakterisiert die Telenovela die Gegenwartskultur des Schwellenlandes Brasilien, wo eine analphabetische und orale Tradition mit dem Analphabetismus des Medienzeitalters koexistiert. " (Abstract)
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