"Zusammen mit katholischen Journalisten gründeten wir eine Katholische Vereinigung von Medienfachleuten, und ich war Mitglied des freien Medienrates von Simbabwe, einer selbstständigen Organisation, unabhängig vom Staat, die Anleitungen gab, wie die Medien selber ethische Prinzipien durchsetzen k
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önnen. Journalisten und sonstige Medienleute sollten Beschwerden über Veröffentlichungen in den Medien durch Dialog mit den Verantwortlichen in Presse, Rundfunk, Fernsehen und Internet untersuchen und Irrtümer richtigstellen. Ich war froh, dass ich als kirchlicher Vertreter an diesem Prozess beteiligt war. Ich hoffte, dadurch auch die Beziehungen zwischen Kirche und Medien zu verbessern. Die Medien wissen oft nicht viel über die Kirche, und die Kirche ist oft misstrauisch gegenüber Medien. Seriöse Journalisten und die Kirche haben gemeinsam ein leidenschaftliches Interesse an der Wahrheit und verlässlicher Berichterstattung. Zwischen beiden muss es einen echten Dialog über die Ethik im Umgang mit der Rolle der Medien in der Öffentlichkeit geben. Wie geht man mit Nachrichten und ihrer Veröffentlichung um? Wie kann mediale Kommunikation nicht so sehr Gruppeninteressen, sondern dem Gemeinwohl dienen? Wie sollen Journalisten bei ihren Nachforschungen vorangehen? In kirchlichen Kreisen sind die Medien gefürchtet. Die Missbrauchsskandale, besonders der Schutz, den Täter angeblich in der Kirche genießen, erwecken den Eindruck, als ob die Kirche sich nicht strikt an die Wahrheit bei der Verteidigung ihrer eigenen Interessen hält. Aber was ist Sinn und Zweck der Kirche, wenn sie nicht wahrhaftig ist und man ihr nicht trauen kann?" (Seite 125-127)
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