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Fernsehen und Angstbewältigung: Zur Typologie des Zuschauerverhaltens

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 3rd ed. (2007), 222 pp.

Contains tables, illustrations, bibliogr. pp. 205-219, index

ISBN 978-3-531-15383-4

Other editions: 1st ed. 1992, 2nd ed. 2000

"Für Studenten sollte nachvollziehbar sein, wie man von bestehenden Ergebnissen zu einer Forschungsidee, von dieser zu theoriengestützten Untersuchungsstrategien und durch diese über die Interpretation der Ergebnisse zu einem mehr oder weniger konsistenten Erkl/irungsmodell kommt. Aus diesem Grund beginnt der Text mit der Darstellung von Ergebnissen aus einem spezifischen Forschungsbereich, nämlich der "Vielseherforschung". Diese Ergebnisse werden mit Theorien und Konstrukten aus einem bisher damit nicht in Verbindung gebrachten Forschungsgebiet der Sozialpsychologie verglichen und die dabei aufgedeckten Übereinstimmungen zur Grundlage neuer Forschungsstrategien gemacht. Die immer wieder "eingestreuten" (insgesamt sechs) empirischen Untersuchungen haben die Aufgabe, den roten Faden einer Forschungsstrategie zu demonstrieren und die theoretischen und methodischen Schwierigkeiten exakter empirischer Forschung auf diesem Gebiet darzustellen. Von Untersuchung zu Untersuchung wird - unter Einbeziehung weiterführender, theoretischer Ansätze - das Forschungskonzept erweitert, bis hin zum Versuch der Konstruktion eines erklärenden, interaktiven Modells. Ausgangspunkt der dargestellten Gedankengänge ist ein kommunikationstheoretisches Paradoxon. Während die miniaturisierende Elektronik und die Satellitentechnologie es ermöglicht, mobil und von jedem Ort der Welt aus Informationen in unser Wohnzimmer zu senden, betreiben immer mehr Rezipienten Informationsabwehr und ziehen sich auf klischeehafte und stereotype Unterhaltungsformen -dieses Mediums- zurück. Selbst die Information wird zum "Infotainment" und übernimmt die formalen Strukturen der Unterhaltungssendungen. Im vorliegenden Text wird der Versuch gemacht nachzuweisen, dass Fernsehkonsum nur ein spezifischer Aspekt der generellen Auseinandersetzung eines Individuums mit seiner Umwelt ist. Der Stil und die Strategie dieser Auseinandersetzung wird durch die Sozialisation des Individuums bestimmend geprägt. Kompliziert wird die Angelegenheit durch die Tatsache der Mutation des Fernsehens selbst (neben Eltern, Schule und Gleichaltrigen) zum Sozialisationsfaktor." (Vorbemerkung, Seite 11-12)
I. VIELSEHEN ALS SYMPTOM
1 Die Kultivierungshypothese, 13
2 Medienforschungsansätze, 34
3 Psychologische Konzepte für die Medienforschung, 40
II. DAS EXPERIMENT IN DER MEDIENFORSCHUNG
1 Provozierte Hilflosigkeit, 65
2 Entfremdung, 73
3 Grundlagen der Programmwahl, 76
4 Arbeit und Vergnfigen- Untersuchung Nr. 2 von Vitouch und Schweinzer (1986), 81
5 Stereotyp, 92
6 Das Fernsehen in den Vereinigten Staaten
7 Zur Wirkung und Verarbeitung von Nachrichtensendungen, 109
8 Die Macht der Werbung, 116
9 Fernsehen und Angst, 128
III. ZUR TYPOLOGIE DES ZUSCHAUERVERHALTENS
1 Der Einfluss von Angstabwehr und Umweltkomplexitdt auf die Informationsverarbeitung, 138
2 Ein lerntheoretischer Ansatz zur Erkldrung interindividueller Niveauunterschiede bei der Informationsverarbeitung, 153
IV. Ein Interaktives Kompensations- und Verstärkungsmodell
1 Interaktion, 174
2 Kontrollverlust, Hilflosigkeit, Entfremdung, 174
3 Defensive Angstbewältigung, 177
4 Represser, 179
5 Sensibilisierer, 180
6 Die "emotionale Kluft" (emotional gap), 181
7 Interne Kontrollfiberzeugung und nicht-defensive Angstbewältigung, 183
8 Resümee, 185
V. ANHANG, 188