"Jeder, der sich in irgendeiner Form mit digitalen Medien beschäftigt, lebt in einer paradoxen Welt: Denn zu keinem Feld existieren mehr Daten, Informationen und Statistiken. Aber zugleich handelt es sich stets um isolierte, winzige Partikel und Fragmente, die sich nicht integrieren lassen. Das Problem ist: Wir verstehen die Zusammenhänge nicht. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Es existiert bis heute keine zusammenhängende, ganzheitliche Darstellung digitaler Medien auf Grundlage ein und derselben Datenbasis – geschweige denn über die Nutzungszusammenhänge der verschiedenen Endgerätekategorien (Desk- bzw Laptop, Smartphone, Tablet). Der Atlas der digitalen Welt liefert erstmals einen allgemeinen Referenzrahmen, der alle unterschiedlichen digitalen Angebote (z. B. Facebook, WhatsApp, Google etc.), Aktivitäten (z. B. Konsum von Content, Shopping, Search, Social Media, etc.), die verschiedenen Endgerätekategorien (Desktop, Smartphone, Tablet) und die unterschiedlichen Nutzerprofile in einer 360° Darstellung abbildet. Diese Darstellung wurde ermöglicht durch die Auswertung des GfK CrossMedia Link Panels, welches die reale Mediennutzung von 16.000 Personen in Deutschland erfasst (es handelt sich hier also nicht um Ergebnisse von Befragungen, sondern um echtes Nutzungsverhalten). Diese Daten werden der Öffentlichkeit hier erstmals zugänglich gemacht. Die Zusammenhänge werden übersichtlich aufbereitet und durch anschauliche Infografiken illustriert, so dass die Inhalte für jedermann verständlich und zugänglich sind." (https://atlasderdigitalenwelt.de)
"Die Auswertung dieser Daten liefert weitgehende neue Erkenntnisse und auch verblüffende Entdeckungen – hier seien nur einige wenige Beispiele genannt: Die Konzentration des gesamten Traffic auf nur sehr wenige Konzerne ist deutlich größer, als vermutet: Google (bzw. Alphabet) und Facebook bündeln allein mehr als ein Drittel der gesamten digitalen Aufmerksamkeit aller digitalen Player zusammengenommen, aus Millionen verschiedener Angebote generieren die Top 7 Player insgesamt mehr als 50% des gesamten digitalen Traffics.
Das genaue Ausmaß dieser Konzentration wird wissenschaftlich berechnet – auf einer Skala zwischen 0 (Gleichverteilung – alle Player erzielen gleich viel Traffic) und 1 (ein Player zieht den gesamten Traffic auf sich, alle anderen Player im Markt haben null Traffic) liegt der Wert für die digitale Konzentration bei 0,988.
Das Wachstum der digitalen Mediennutzung ist am dynamischsten ausgerechnet da, wo man es am wenigsten erwartet – nämlich bei den älteren Nutzern (Alter 60+). Hier liegt der Anstieg mehr als 5-fach höher als im Gesamtmarkt.
Die Nutzungszeit von Instant Messaging ist erstaunlich hoch – WhatsApp liegt etwa auf demselben Niveau wie Facebook. Facebook verliert dagegen signifikant an Nutzung – das Defizit kann auch durch das dynamische Wachstum bei Instagram im Konzern nicht kompensiert werden.
TikTok wächst rasant und kann die Nutzungsdauer innerhalb von einem Jahr mehr als vervierfachen
Die Bedeutung von Blogs ist so gering, dass sie oft kaum empirisch messbar ist: Nur etwa 14% der Bevölkerung nutzen Blogs, sie verbringen dann durchschnittlich weniger als 2 Minuten im Monat auf solchen Angeboten.
Auch große Marken schaffen es sogar nach jahrzehntelangen Investitionen nicht, signifikanten Traffic auf eigenen Domains aufzubauen.
GenZ, gemeinhin Generation Greta genannt aufgrund einer Affinität zu politischen Themen, nutzt signifikant weniger politische Domains als die Restbevölkerung.
Insgesamt zeigen fast alle Analysen, dass die marktüblichen Betrachtungen nach Reichweiten irreführend sind. Entscheidend ist die Berücksichtigung der Nutzungsdauer, die hier erstmals systematisch gemessen und publiziert wird. Nur diese hier gemessene reale Nutzungsdauer kann die „Stickiness“ der verschiedenen digitalen Angebote ermitteln. Dazu ein Beispiel: Apple liegt zwar bei der Reichweite abgeschlagen „nur“ bei 44,5%, kann aber eine so intensive Nutzung auf sich ziehen, dass es im Gesamtmarkt zu den größten Playern gehört, erneut ein überraschender Befund (8,0 % der gesamten Nutzungsdauer!)." (https://atlasderdigitalenwelt.de)
Einleitung: Worum wissen wir so wenig über die digitale Welt? 9
I. DIE VERMESSUNG DES DIGITALEN UNIVERSUMS
1 Das digitale Universum als Ganzes: Aufteilung und Konzentration, 18
2 Digitale Medien: Wie stark hat sich die Nutzung durchgesetzt? 38
3 Markt: Wie wächst das digitale Universum? 43
4 Endgeräte: Zugänge in die digitale Welt, 52
II. AKTIVITÄTEN: WAS TUN MENSCHEN IN DER DIGITALEN WELT?
1 Übersicht der verschiedenen Aktivitäten in digitalen Medien, 62
2 Bewegtbild- und Audionutzung, 67
3 Gaming, 81
4 Kommunikation und Soziales Netzwerken, 90
5 Nachrichten, Informationen; Web-Search; On-Site-Search, 94
6 Einkäufen, Auktionen; Banking, Geld; Produkt-/Preisvergleich; Filesharing, Webspace, 105
7 Pornografische Inhalte; Glücksspiel, Wetten, 117
8 Fazit: Aktivitäten im Überblick, 123
III. DIE SPHÄRE DER SOCIAL MEDIA 133
1 Übersicht: Die Dimensionen, 135
2 Facebook und Instagram, 148
3 YouTube als Hybrid, 157
4 Die Territorien der Challenger: Pinterest, Twitter, Reddit, 163
5 Disruptive Plattformen für junge Zielgruppen: Snapchat, TikTok, Tumblr, Jodel, 173
6 Karriere-Netzwerke: XING, LinkedIn, 186
7 Instant-Messenger-Dienste: WhatsApp, Facebook Messenger, 189
8 Fazit: Social Media im Überblick, 193
IV. DEEP DIVES: GEBIETE VON BESONDEREM INTERESSE
1 Die "Big 4: Facebook, Alphabet, Apple, Amazon, 200
2 Die Sphäre der Blogs, 231
3 Wie politisch interessiert ist die GenZ? 236
4 Große Marken im Netz, 239
5 Liebe im Netz? Dating-Plattformen, 244
Das Wichtigste zum Schluss: Unser digitales Weltwissen, 249