"Wie kein Krieg zuvor war der Irak-Krieg von 2003/04 ein »Bilderkrieg«, in dem die Kriegsparteien Bilder als Waffen einsetzten und via Bild kommunizierten. Im Anschluß an seine große Studie »Bilder des Krieges - Krieg der Bilder« (2004) untersucht der Flensburger Historiker und Sozialwissenschaftler Gerhard Paul erstmals und umfassend die visuelle Rüstungsspirale des Irak-Krieges, die in den Hinrichtungsvideos und den Horrorbildern aus Abu Ghraib und Falludscha ihren Gipfelpunkt erreichte. Er rekonstruiert die Planung und die Inszenierung des Angriffs als sauberen »Blitzkrieg«, die symbolische Politik der Besetzung und Unterwerfung sowie die fotografischen Ikonen, die der Krieg produzierte. Paul untersucht die unterschiedlichen Perspektiven der Akteure - angefangen von den Militärs, über die »embedded correspondents« bis hin zu den Freelance-Reportern - auf das Geschehen und die vielfältigen »Bildstörungen« in Gestalt von Weblogs und Warblogs, die das gewünschte Kriegsbild immer wieder unterliefen." (Verlagsbeschreibung)
1 Lessons and Rules. Die Amerikaner, der Krieg und die Medien, 15
2 Prolog. Picassos Guernica und Powells Multimedia-Show, 34
3 Amerikas »Blitzkrieg«. Die Invasion als Feuerwerk und Sport-Show, 47
4 »Embedded or in bed?« Fragmentierte Perspektiven auf das Schlachtfeld, 68
5 Symbolische Entmachtung. Die Bildsprache der Besetzung, 96
6 Bildstörungen. Al Dschasira, das Internet und der Fernsehkritik-Krieg, 111
7 »Good morning, Mogadishu«? Politik mit den Bildern von Gefangenen, Entführten und Toten, 158
8 Die Folterbilder von Abu Ghraib. Der moralische GAU der Amerikaner im Bilderkrieg, 181
9 »Escape from Baghdad«. Das Ende des Bilderkrieges, 203
10 Resümee, 212