"Die Presseförderung in den EU-Ländern sowie in Norwegen und der Schweiz zeichnet sich durch umfangreiche, durchaus auch unterschiedliche Systeme aus, wobei Formen der direkten und der indirekten Förderung jeweils zu unterscheiden sind. Steuererleichterungen für die Presse sind im Bereich der indirekten Förderung der Regelfall. Auch Tarifreduktionen und Unterstützungsleistungen bei anderen Produktionsmitteln lassen sich finden. Anders als in Deutschland sind in einer Vielzahl von Staaten Direktsubventionen von Presseunternehmen anzutreffen. Die besondere Zurückhaltung Deutschlands in dieser Hinsicht ist auf traditionelle und historische Ursachen zurückzuführen. In Ländern, in denen sich ein besonders ausgeprägtes System der Presseförderung etabliert hat (Frankreich, Italien, Portugal, Luxemburg) hat dies aber auch zu einer wirtschaftlichen Abhängigkeit der Printmedien von dieser Förderung geführt. Ukrow/Cole (2019) kommen zu dem Ergebnis, dass Modelle wie das der Niederlande, in denen Direktsubventionen auch für Presseunternehmen in Notlagen vorgesehen sind, deren vorübergehender Charakter allerdings bereits per Gesetz festgeschrieben ist, vor diesem Hintergrund vorzugswürdiger seien." (Seite 31)