"Noch immer wird Afrika mit Stereotypen behaftet, die Unterentwicklung und Armut hervorheben. Und noch immer werden die Perspektiven des Kontinents an westlichen Fortschrittsmaßstäben gemessen, selbst wenn sich diese längst als unbrauchbar, wenn nicht gar zerstörerisch erwiesen haben.
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Felwine Sarr fordert eine Entkolonialisierung Afrikas, die auch auf die Kolonialzeit zurückgehende Institutionen und Handelsbeziehungen überwindet. Dabei verkennt er nicht die hausgemachten Probleme wie Misswirtschaft und Korruption. Doch könnten diese Probleme nur durch ein umfassenderes Verständnis ihrer Ursachen und nur durch die Afrikanerinnen und Afrikaner selbst gelöst werden. Er entwickelt in seinem Manifest eine Vision, wie eine eigene Form afrikanischen Fortschritts gelingen könnte - durch Entscheidungsautonomie und ein selbst gewähltes Entwicklungstempo. Langfristig könne eine afrikanische Kulturrevolution auch neue Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung an anderen Orten der Welt liefern." (Verlagsbeschreibung)
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"Oft ging Kolonisation mit dem Raub von Kultur- und Kunstgütern der unterworfenen Bevölkerungen einher. Dabei wird das fremde Kulturerbe – abgeschnitten von seinen spirituellen und historischen Ursprüngen – meist in privaten Sammlungen oder Museen aufbewahrt. Die Objekte dienen als Statussymb
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ole, Kuriositäten und zur Spekulation. Zugleich wird die unterworfene Bevölkerung bewusst um symbolische Gegenstände gebracht, die ihrer kulturellen Identität Orientierung geben. Die Tatsache, dass ein Großteil des kulturellen Erbes Afrikas auf dem Territorium der ehemaligen europäischen Kolonialmächte gelagert wird – und damit für viele Afrikaner unzugänglich bleibt –, legt diese Mechanismen offen. In Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron die lange bestehende Debatte, wie diese Güter zurückgegeben werden könnten, auf die staatliche Ebene gehoben. Felwine Sarr und Bénédicte Savoy wurden mit dem Verfassen eines „Berichts zur Restitution des afrikanischen Kulturerbes“ beauftragt. Das Buch ist eine gekürzte Version dieses Berichts und ein zentraler Beitrag innerhalb dieser Debatte, die auch in Deutschland an Bedeutung gewinnt." (Verlagsbeschreibung)
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