"In Latin America, the production of telenovelas and TV series about the region's recent and traumatic past has grown considerably in the last 20 years, affecting societal perceptions of the past, historical consciousness, and political culture. While these TV products are usually perceived as trivi
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al, they do provide a historical framework to a wide audience, which finds it easier to relate to the national past through fiction than through history books, journalistic articles or documentaries. Latin America’s Contested Pasts in Telenovelas and TV Series analyzes the historical culture of Latin American society embodied in telenovelas and TV series from the 1960s to this day. It compiles regional case studies on the televised representation of 20th-century dictatorships in Chile, Argentina, and Brazil, as well as the war against drug trafficking and the armed conflict in Colombia. Highlighting the political and social relevance of fictional television, the contributions offer interdisciplinary insights into its discourses and narratives, from the heroization of criminals to the search for reconciliation and the construction of a historical memory." (Publisher description)
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"El presente libro pretende arrojar luz sobre la importancia de la educación polÃtica a partir de hallazgos por parte de una academia crÃtica y comprometida con la democracia y la paz y desarrollar recomendaciones prácticas para el diseño de la educación polÃtica en Colombia. También pretend
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e facilitar un intercambio de experiencias entre el mundo académico y la práctica de Colombia y Alemania y, de esta manera, posibilitar procesos de aprendizaje mutuo y entre disciplinas, asà como entre paÃses. De esta manera, el presente libro busca contribuir al objetivo del Instituto Colombo-Alemán para la Paz de fortalecer intercambios académicos en temas relevantes para la construcción de paz en Colombia y más allá de Colombia." (Prefacio)
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"Die Bedeutung von Telenovelas für die „Populärkultur" ist schon seit geraumer Zeit in den Fokus der insbesondere lateinamerikanistischen Forschung gerückt, maßgeblich zunächst von dem spanisch-kolumbianischen Medien- und Kulturwissenschaftler Jesus Martin-Barbero in den 1980er Jahren. Sein A
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nsatz ist insofern interessant, als er die populärkulturellen Medien, wie Kino, Radio und Presse als zentrale Vermittlungsinstanzen für die Ausbildung von kollektiver (d. h. nationaler) Identität in Lateinamerika in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, unter dem Vorzeichen der Modernität bzw. Modernisierung, bestimmt. Dem Medium des Fernsehens, das sich seit den 1960er Jahren verbreitet, diagnostiziert er eine Tendenz zur Homogenisierung, aber auch hier sagen die verschiedenen Genres, sowie ihre konkreten Artikulationen nicht nur etwas über hegemoniale Verhältnisse und die ideologische Manipulation der Kulturindustrie aus. Insbesondere Telenovelas sind ihm zufolge als kulturelle Produkte bedeutsam, die vermitteln zwischen einem „tiempo de vida" („de una socialidad negada, econ6micamente desvalorizada y politicamente desconocida, pero culturalmente viva") und einem „tiempo del relato, que la afirma y hace posible a las clases populares reconocerse en ella" (1993: 245) . In diesem Sinne kommt er zu dem Schluss, dass "lo que hace la fuerza de la industria cultural no se hallo solo en la ideologia, sino en la cultura, en la dinamica profunda de la memoria y del imaginario (Martin-Barbero 1993: 245 f.) . Seit den 2000er Jahren sind die Produktionen vielfältiger, innovativer geworden, im Zuge auch einer US-amerikanischen Serienkultur, und die Telenovelas integrieren zunehmend auch politische und historische Themen.
Der Frage, inwiefern diese neuen Entwicklungen in einem ähnlichen Sinne identitätsbildend und vermittelnd wirken, wie Martin-Barbero beschreibt, versucht sich der vorliegende Schwerpunkt anzunähern. Schon in den 1980er Jahren sind lateinamerikanische (vor allem brasilianische, aber auch mexikanische und venezolanische) Telenovelas massiv in andere Weltregionen exportiert worden und haben somit zugleich ein spezifisches Lateinamerika-Bild geprägt. So war die brasilianische Produktion Die Sklavin Isaura in den 1980er Jahren die erfolgreichste Telenovela aller Zeiten; aber auch die mexikanische Betty la fea erfreute sich in den 1990er Jahre größter Beliebtheit und führte zu einer Reihe von Adaptionen in verschiedenen Ländern, darunter die USA und Deutschland. Die Verbreitung dieser Serienproduktionen hat kontinuierlich zugenommen - und in vielen Regionen (auch in Deutschland) gibt es heute eine mehr oder weniger erfolgreiche „einheimische" Produktion. Der transkulturelle Charakter von Telenovelas zeigt sich nicht nur am „Export" dieser Produktionen in verschiedene afrikanische, osteuropäische und asiatische Länder, sondern auch an verschiedenen Adaptionen, bei denen der „Stoff" verkauft und als einheimische Produktion neu geschaffen und in den nationalen Fernsehsendern ausgestrahlt wird. Andererseits werden unterdessen auch in Lateinamerika Telenovelas ins Programm aufgenommen, die aus anderen Regionen stammen; so sind z. B. in Chile seit einigen Jahren die „telenovelas turcas" ein neues Phänomen, das auf großes Interesse stößt und zunehmend populär geworden ist. Darüber hinaus sind sie auch deshalb als transkulturelle Produkte zu verstehen, weil sie auf universelle Werte (und Gefühle) zurückgreifen und bekannte Erzählstrukturen beinhalten, die ganz offensichtlich über Ländergrenzen und Kontinente hinaus attraktiv sind. Telenovelas aus den letzten Jahren zu geben - ohne dabei angesichts der unermüdlichen Produktion in Spanien und fast sämtlichen lateinamerikanischen Ländern auch nur annähernd Vollständigkeit beanspruchen zu können - oder gar auf spezifische soziologische Phänomene der Rezeption eingehen zu können. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den neueren Entwicklungen: den „Narconovelas" und ihre Bedeutung für eine transnationale Serien- und Populärkultur, sowie den Telenovelas als Medien politischer und historischer Bildung." (Seiten 8-9)
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