[...] In dieser Ausgabe von OST-WEST. Europäische Perspektiven nehmen wir die Medien in Europa in den Blick. Wir fragen nach der Macht und dem Einfluss der „vierten Gewalt“, wie die Medien oft genannt werden, in Deutschland, nach den Perspektiven der Medienentwicklung in Mittel- und Osteuropa,
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schauen nach Polen, Bosnien, Rumänien. Ein wichtiger Blick gilt Russland, nimmt sich dort staatstreue Fernsehsender, gezähmte Printmedien und die blühende Vielfalt im Internet vor, die russische Medienlandschaft also. Wir fragen auch nach dem Medienmarkt und der Pressefreiheit in der Ukraine, die von Wirtschaftsakteuren und Politikern in die Zange genommen wird. Zwei Fachleute, aus Polen und aus Deutschland, äußern ihre Gedanken zur Ethik der Medien. Ethik: Das ist angesichts der zu beobachtenden, nicht nur europäischen Entwicklung im Medienbereich ein Thema, das immer mehr an Gewicht und Bedeutung gewinnt. Es kann uns nicht gleichgültig sein, welche Kriterien bei den Journalistinnen und Journalisten leitend oder nicht leitend sind. Auf dem Mediensektor in Ost und West herrscht derzeit das, was die Soziologen die „neue Unübersichtlichkeit“ nennen. Wir versuchen, mit unserem Medium eine Schneise zu schlagen, von der aus man links und rechts in den Wald schauen kann. Wichtig ist und bleibt: Ein Medium ist ein Medium – und nicht, wie ein weit verbreitetes Urteil sagt, die Botschaft." (Editorial)
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"Der als Revolution in Orange bezeichnete Widerstand Ende 2004 bot auch die Chance für eine einschneidende Veränderung der staatlichen Strukturen in der Ukraine. Eine Entwicklung hin zu einer demokratischen Gesellschaftsordnung, die mit konsolidierten Demokratien Ostmitteleuropas vergleichbar wär
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e, erscheint möglich. Eine herausragende Rolle bei einem solchen Transformationsprozess spielen die Massenmedien. Ihre Unabhängigkeit stärkt die Bestrebungen nach mehr Demokratie. Doch trotz der Lösung von der Vorherrschaft Russlands ist es der Ukraine bislang nicht gelungen, unabhängige Massenmedien zu etablieren. Systematischen Lenkungsversuche beherrschen nach wie vor die Medienpolitik. Die Massenmedien und der Grad der Pressefreiheit stehen im Mittelpunkt der Fallstudie. Ausgehend von den politischen Ereignissen im Jahr 2004 untersucht die Autorin die Entwicklung der Pressefreiheit vor und nach der Revolution. Sie prüft die Berichterstattung in vier ukrainischen Zeitungen und vergleicht bzw. ergänzt die Ergebnisse mit Aussagen von ukrainischen Journalisten." (Verlagsbeschreibung)
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