"Die Nutzung von Communitys hat längst Einzug in den Alltag Jugendlicher und junger Erwachsener gefunden. 85 Prozent der Zwölf- bis 29-Jährigen nutzen zumindest gelegentlich die Angebote von Social Networks, 51 Prozent tun dies täglich. Dies belegen die Ergebnisse der JIM-Studie (Jugend, Informa
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tion, Multimedia) sowie einer ergänzenden SWR-Studie zum Medienverhalten 20- bis 29-Jähriger. Die Plattform Facebook kann dabei einen Großteil der Communityaktivitäten und damit auch der Kommunikation an sich binden. Rund zwei Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzen Facebook, für 60 Prozent ist es die meistgenutzte Plattform. Als Hauptmotiv für die Mitgliedschaft in einer Community wird deren Funktionalität für die Organisation des Privatlebens genannt. Die Größe und Etabliertheit des Portals, vor allem das Kriterium „wo finde ich meine Freunde?“, entscheiden dann darüber, welche Community hauptsächlich genutzt wird. Die Präsenz von Unternehmen, Stars oder Institutionen auf Facebook führt zu einer Vermischung privater und öffentlicher Bereiche, die den Wirkbereich der Communitys über den privaten Raum hinaus hin zum Social-Media-Marketing ausdehnt. Weitere Untersuchungen zeigen, dass eine Mehrzahl der Medienmarken Facebook bereits als Kommunikations- oder Distributionsplattform nutzt. Der Grad der Dialogorientierung und Interaktivität – gemessen anhand von Kriterien wie persönlicher Ansprache, benutzter Sprachform oder den Inhalten der Postings – unterscheidet sich zwischen verschiedenen Mediengattungen deutlich. Während Tageszeitungen bisher nur wenige dialogorientierte Elemente in ihren Communityauftritten nutzen, gelingt es Hörfunksendern derzeit am besten, eine Interaktion mit dem Nutzer aufzubauen. Eine Analyse von 75 Facebook-Accounts bestätigt den Radioanbietern einen intensiven, gegenseitigen Austausch mit den Hörern, der sich in deutlichen Zuwachsraten bei der Zahl der Fans manifestiert. Auch hier unterscheiden sich die Strategien im Hinblick auf den Einsatz unterschiedlicher kommunikativer Elemente, die Inhalte der Posts oder eine programm- bzw. nutzergetriebene Ausrichtung des Auftritts zwischen den verschiedenen Programmen. Derzeit haben junge Hörfunkprogramme den höchsten Grad an Interaktivität und einen überdurchschnittlichen Traffic auf ihren Facebook-Accounts." (Abstract)
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"In einer repräsentativen Face-to-Face-Befragung wurden im Mai/Juni 2011 zunächst grundlegende Kommunikations- und Mediennutzungsstrukturen in Familien mit Kindern zwischen drei und 19 Jahren ermittelt, wobei alle Familienmitglieder einzeln befragt wurden. Ergänzend wurde eine Tagebucherhebung du
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rchgeführt, um allgemeine Tätigkeiten, Freizeitbeschäftigungen sowie die Mediennutzung und Kommunikation im Tagesablauf zu erfassen. Familie bedeutet für die Befragten vor allem Zusammenhalt, Zusammengehörigkeit und Geborgenheit. Familien sind sehr gut mit Medien ausgestattet: Computer, Internet, Fernseher, Radio, Handy und verschiedene Geräte zum Aufzeichnen von Fernsehinhalten gehören zur Standardausstattung fast aller Haushalte. Auch die Kinder der untersuchten Familien verfügten über eine breite Medienausstattung. Die Betrachtung der Mediennutzung der Eltern und der Kinder machte deutlich, dass dem Fernsehen in den Familien eine besondere Bedeutung zukommt. In der FIM-Studie lag der Fokus auf der gemeinsamen Mediennutzung. 71 Prozent der Eltern sahen regelmäßig, also mindestens mehrmals pro Woche, mit ihren Kindern fern. Beim Internet war die gemeinsame Nutzung eher selten: Nur 13 Prozent der Eltern gaben an, regelmäßig gemeinsam mit ihren Kindern das Internet zu nutzen – am häufigsten Shoppingseiten, Angebote von Sendern und Sendungen sowie Spielseiten. In aktuellen Fragen der Medienerziehung schätzten sich 21 Prozent der Eltern als sehr kompetent ein. Die Mehrheit mit 60 Prozent der Eltern formulierte dies mit „etwas kompetent“ deutlich zurückhaltender. 14 Prozent schätzten sich weniger kompetent ein, und 5 Prozent schrieben sich hier gar keine Kompetenz zu." (Zusammenfassung)
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"Im Jahr 2008 bot eine Sinus-Studie die Möglichkeit, das Medienverhalten der Menschen mit Migrationshintergrund milieuorientiert mitzuerheben. Ausgangspunkt dieser Studie waren die langen Erfahrungen mit den Sinus-Milieus bei Erhebungen in der deutschen Wohnbevölkerung. Menschen nicht nur nach ihr
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en soziodemografischen Merkmalen zu betrachten, sondern beispielsweise nach Milieuzugehörigkeit oder nach typologischen Einordnungen zu analysieren, hat eine lange Tradition in den Sozialwissenschaften und den Nachbardisziplinen. Denn nur solche komplexeren Ansätze sind heute in der Lage, Gesellschaft näher und treffender zu fassen. (2) Unterschiedliche individuelle Verhaltensweisen, Einstellungen, auch Mediennutzungsmuster, lassen sich so besser beschreiben, analysieren und verstehen." (Seite 297)
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"Dieser Sammelband umfasst 19 Beiträge zu den Themenkomplexen: Entstehungsgrundlagen und Konstruktionsprinzip der MedienNutzerTypologie; Ergebnisse für Hörfunk, Fernsehen, Online und den Werbemarkt; Medienübergreifende Handlungsmuster im Alltag; Typologische Analyse des Nutzungsverhaltens in aus
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gewählten Themenfeldern; Erfahrungsberichte von Programmverantwortlichen." (Verlagsbeschreibung)
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