"Medien sind in den Alltag eingewoben, fungieren als Tagesbegleiter und werden meist beiläufig und ohne große Anstrengung genutzt. Doch was treibt Menschen dazu, ihre Zeit medialen Angeboten zu widmen? Von welchen Faktoren wird die Mediennutzung beeinflusst? Gibt es gruppenspezifische Nutzungsmust
...
er? Und warum werden einzelne Formate und Medien genutzt? In den Beiträgen dieses Buches werden die Bedürfnisstrukturen und die Alltagsbeanspruchung von Rezipienten in den Mittelpunkt gerückt und dadurch Alltagsmuster einzelner Nutzergruppen und Nutzungsmuster einzelner Formate und Medien präsentiert. Hieraus werden Mediennutzungsmotive abgeleitet und Rückschlüsse auf den Stellenwert medialer Inhalte gezogen. Der Einsatz von Leitfadeninterviews und Gruppendiskussionen erbrachte eine Vielzahl neuer sowie eine Ausdifferenzierung bereits bekannter Mediennutzungsmotive, wodurch die in diesem Sammelband präsentierten Studien auch für Medienmacher interessant werden. Nathalie Huber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität München. Michael Meyen ist dort Professor." (Verlagsbeschreibung)
more
"In den letzten Jahren sind die Cultural Studies in den deutschsprachigen Humanwissenschaften verstärkt rezipiert worden. Es fällt jedoch auf, dass Forschungen in und über Afrika deutlich unterrepräsentiert sind. Dies kann zumindest nicht an mangelnder Relevanz oder am Fehlen geeigneter Untersuc
...
hungsgegenstände liegen, bietet doch insbesondere das urbane Afrika ein immenses Reservoir an populärkulturellen Medien und Praktiken an. Ein herausragendes Beispiel im westafrikanischen Senegal sind Presseberichte über die Hausmädchen, die mit Geschichten von Sex and Crime von sich reden machen. Der vorliegende Artikel geht in der Tradition der Aneignungsstudien aus den Cultural Studies der Forschungsfrage nach, ob und wie sich die senegalesischen Hausmädchen die Populärpresse aneignen und wie sie die Auswirkungen auf ihr Ansehen und ihren Berufsalltag einschätzen. Die qualitativen Interviews fokussieren das Selbstverständnis der senegalesischen Hausmädchen: Halten sie die berichteten Geschichten überhaupt für wahr oder von einem sensationsgierigen Boulevardjournalismus erfunden? Decken sich die im Arbeitsalltag auftauchenden Probleme der Hausmädchen mit der journalistischen Agenda? Nimmt das Ansehen des Berufsstandes durch die reißerische Berichterstattung Schaden? Zum Abschluss des Artikels werden die verschiedenen Argumentationsfäden zusammengeführt und erörtert, welches Erkenntnispotential eine verstärkte Berücksichtigung von westafrikanischen Massenmedien im Rahmen der Cultural Studies bereitstellt." (Zusammenfassung)
more
"In this essay I discuss the transformation of television journalism into popular culture, and the ideological effect of this transformation. The analysis is based on the systematic observation of Slovene television news (on TV Slovenia and POP TV), carried out for several weeks in 1998." (Summary)
"Radio wird hauptsächlich von Hausfrauen gehört. Die Haupteinschaltzeit liegt zwischen sieben und elf Uhr, wenn die meisten mit häuslichen Arbeiten beschäftigt sind. Und gerade in dieser Zeitspanne von vier Stunden erleben die Radios die Invasion einer neuen Welle: die Polizeiberichte. Es gibt d
...
iese Sendungen in ganz Brasilien, mit wechselnden Namen und Aufmachungen, aber mit einem gemeinsamen Kennzeichen: Sie führen auf eine sensationalistische und erschreckende Weise die schlimmsten Verbrechen des Tages vor, und zwar so, daß klar wird: So etwas kann jedem geschehen. Wenngleich es in Rio de Janeiro ebenfalls Verbrechensberichte in Sendungen für ein großes Publikum — wie dem vom Cidinha Campos im „Super Rádio Tupi" — gibt, so haben die Chronisten des Schreckens ihre Hochburg doch in São Paulo. Dem paulistaner Publikum wird aufgewartet mit spezialisierten Reportern, die sich in Stars verwandeln und astronomische Gehälter einstreichen, wie die Großen von Fußball und Fernsehen. Eine Rundfunkanstalt läßt sich einen Gil Gomes oder einen Afanásio Jazadji um die zwanzig Millionen Cruzeiros pro Monat (etwa 45.000 DM) kosten. Diese beiden sind die großen Stars, und zusammen erreichen sie jeden Morgen allein in São Paulo zwei Millionen Hörer." (Seite 36-37)
more