"Die folgenden Handlungsbedarfe und Empfehlungen aus dem MDG-Trendmonitor 2020/21 wurden auf ihre Gültigkeit im aktualisierten Sinus-Milieumodell überprüft und angepasst. Dabei zeigt sich: Das grundlegende Spannungsfeld zwischen milieuspezifisch
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er Affinität (insbes. in den traditionellen Milieus) bzw. Distanz (insbes. in den postmodernen Milieus) zu Religion, Kirche und Glaube bildet sich auch im aktualisierten Milieumodell ab. Auch auf Basis der neuen Sinus-Milieus zeigt die Milieuanalyse des MDG-Trendmonitors 2020/21, dass die katholische Kirche ihrem Anspruch, Volkskirche zu sein, nicht gerecht wird: Sie erreicht nicht alle sozialen Milieus bzw. kann nur wenige Lebenswelten nachhaltig an sich binden. Die neu vorgelegte Analyse macht deutlich, wo die gesellschaftlichen Milieus im Spektrum von kirchennah bis kirchendistanziert verortet werden können und welche spezifischen Brücken und Barrieren im Zugang zu Kirche bestehen." (Empfehlungen, Seite 68)
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"Wie steht es aus Sicht der Katholikinnen und Katholiken um ihre katholische Kirche? Betrachten sie diese überhaupt als "ihre" Kirche? Welche Medien nutzen Katholikinnen und Katholiken, um kirchliche und religiöse Inhalte und Botschaften zu erhalten? Diesen und weiteren Fragen geht der "
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MDG-Trendmonitor - Religiöse Kommunikation 2020/21" nach. Die Trendstudie wird seit 1999 zum vierten Mal im Auftrag der MDG erhoben und kann somit Daten aus ca. 20 Jahren vergleichen. Durchgeführt wurde sie vom Institut für Demoskopie Allensbach in Kooperation mit der SINUS Markt- und Sozialforschung. Dem Wandel der Zeit folgend fokussiert der neue Trendmonitor insbesondere die digitalen Angebote und Kommunikation der katholischen Kirche. Darüber hinaus werden auch kirchliche Medien betrachtet, die erst seit wenigen Jahren am Markt sind, wie zum Beispiel Mitgliedermagazine. Eine weitere Neuheit des neuen Trendmonitors ist das letzte Kapitel. Hier finden sich Kommentare von renommierten Medienexperten und Wissenschaftlern: Die Daten der beiden Institute werden durch unterschiedliche Perspektiven wie eine religionssoziologische, kommunikationswissenschaftliche oder pastoraltheologische betrachtet." (Verlagsbeschreibung)
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"Während im Jahr 2015 rund zwei Drittel der (Erz-)Bistümer und die Hälfte der Landeskirchen im Social Web präsent waren, sind es in 2020 mit einzelnen Ausnahmen alle. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Abonnenten und Follower auf den einzelnen Kanälen gestiegen. Auch wenn Abonnentenza
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hlen und Engagement bei allen (Erz-)Bistümern und Landeskirchen insgesamt gestiegen sind, gibt es regional große Unterschiede, wie stark dieser Anstieg ausgefallen ist. Es ist deutlich zu sehen, dass die Etablierung eines Social-Media-Kanals und der Aufbau einer Community Zeit benötigen: Die (Erz-)Bistümer und Landeskirchen, die bereits 2014/15 aktiv waren und hohe Abonnentenzahlen erzielten, verfügen auch 2020 im Vergleich über höhere Abonnentenzahlen." (Seite 3)
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"Die vorliegende Studie erläutert grundlegend die aktuelle Ausgangssituation im religiösen Buchmarkt und zeigt weiterhin Trends und Entwicklungen auf, die für den Handel mit religiösen Büchern und Medien wesentlich sein können. Anhand dieser Betrachtungen konzipieren wir sechs verschiedene Mod
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elle, wie die Verbreitung religiöser Literatur künftig weiterhin gelingen kann. Dabei werden drei wesentliche Stoßrichtungen eingeschlagen: 1. eine Fokussierung auf veränderte und erweiterte Zielgruppen; 2. der religiöse Buchhandel im Verbund; 3. eine Stärkung der Warengruppe Religion/Lebenshilfe/Sinnsuche im christlichen Verständnis im allgemeinen Sortimentsbuchhandel. Alle sechs Modelle sind in unterschiedlichen Situationen und an verschiedenen Standorten gut einzusetzen. Wesentliche Unterschiede gibt es dabei im Kapitaleinsatz durch übergeordnete Stellen. So sollten Modelle wie die „religiöse Familienbuchhandlung“ und der „Verbund mit anderen Branchen im Concept Store“ ohne finanzielle Unterstützung von außen betriebswirtschaftlich erfolgreich agieren können. Die Konzepte „Vernetztes Modell der Bistumsbuchhandlung“, das „Franchise-Modell“, das „Förderpaket für Gründer“ und evtl. auch das Shop-in-shop-Konzept (je nach Zielgruppenausrichtung) jedoch wären in unterschiedlicher Höhe auf finanzielle Unterstützung durch einzelne Diözesen oder den VDD angewiesen." (Zusammenfassung, Seite 50)
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"Das Heidelberger Institut Sinus Sociovision hat im Auftrag der Medien-Dienstleistung GmbH (MDG
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) "Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005" erforscht und die Ergebnisse in einem "Milieuhandbuch" zusammengefasst. Qualitative Studien wie diese haben hauptsächlich heuristische Funktion. Die nachfolgenden Beiträge versuchen, ihr Inspirationspotential auszuloten. Zunächst stellt Helmut Haimerl, Projektleiter der MDG, Fragestellung, Konzeption, methodische Durchführung und Hauptergebnisse der Studie vor. Diese steht in der Tradition anderer Sinus-Erhebungen, mit denen seit mehr als zwei Jahrzehnten die Lebenswelten ("Milieus") der deutschen Bevölkerung untersucht werden. Die zehn Milieus, die die Studie herauspräpariert, sind hauptsächlich durch ähnliche Lebensziele, Wertprioritäten, Lebensstile und ästhetische Präferenzen bestimmt. Die Untersuchung arbeitet mit bewährten Methoden der qualitativen Sozialforschung (Einzelexplorationen und Gruppendiskussionen); ein Anspruch auf Repräsentativität im quantitativen Sinne wird dabei nicht erhoben. Die Resultate zeigen, dass die katholische Kirche im traditionellen Wertesegment verankert ist, während sie in den moderneren Segmenten nur klischeehaft wahrgenommen oder sogar ignoriert wird. Allerdings gibt es in diversen Milieus durchaus Anknüpfungspunkte für eine zielgruppenorientierte Kommunikation, die im Einzelnen benannt werden. Der Religionssoziologe Michael N. Ebertz unternimmt den Versuch, den Milieu-Ansatz des Sinus-Instituts im Rückgriff auf Kategorien Karl Mannheims wissenssoziologisch zu verorten. Die Ergebnisse der Studie prüft er gemäß der bewährten Lebensregel Sehen- Urteilen- Handeln. Dabei konstatiert er eine Milieuverengung bei einem Großteil der kirchlichen Medienprodukte und plädiert für eine milieusensible Kommunikationsstrategie. Die folgenden Beiträge, verfasst von Medienpraktikern und Medienexperten, durchmustern die Feststellungen und Empfehlungen des "Milieuhandbuchs" im Hinblick auf Erkenntnis- und Entwicklungspotenziale für einzelne Medienbereiche." (Seiten 226-227)
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