"Die grausamen Handlungen dschihadistischer Gruppierungen wie der „Al-Qaida“ oder des „Islamischen Staates“ schockieren und verbreiten Angst. Immer wieder scheinen neue Attentäter nachzurücken, ein Phänomen, das Asiem
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El Difraoui mit den stets nachwachsenden Köpfen einer Hydra vergleicht. Um sie zu bezwingen, müssten das Wesen des Dschihadismus und die Bedingungen seiner Verbreitung besser verstanden werden. El Difraoui versteht die Bewegung mit ihren Heilsversprechungen als Sekte, die ihre islamischen Ursprünge verzerre und missbrauche. Im Kampf gegen sie müssten die vielen Ursachen für das Wachstum dschihadistischer Gruppierungen angegangen werden: klandestine Netzwerke müssten enttarnt, die Propaganda eingedämmt sowie Prävention und Deradikalisierung weitergedacht werden. Zudem müssten westliche Staaten selbstkritischer mit den Folgen ihrer kolonialen Vergangenheit, den Diskriminierungserfahrungen von Minderheiten und den destabilisierenden Wirkungen ihrer militärischen Einsätze umgehen. El Difraoui fordert, weltweit soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Perspektiven und funktionierende Zivilgesellschaften zu unterstützen. So würden junge, nach Sinn suchende Menschen resilienter gegen radikale Verführungen." (Verlagsbeschreibung)
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"[...] If Afghanistan is to avoid a renewal of civil war, there is no viable alternative to Taliban rule and Taliban dialogue. Engagement with the Taliban in terms of urgently needed humanitarian aid opens avenues for cooperation in the field of cultural foreign policy and civil society support. Her
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e, the Taliban are especially open to support in the educational sector. Education, including for women, is a widespread demand in Afghanistan, even in the rural areas. As a member of civil society stressed, the Taliban are not ready to accept political activities but seem so far result-oriented in what concerns practical improvements for the Afghan population. Under seemingly non-political activities, for example competitions about daily life concerns like waste or water management, independent thinking and the respect of human rights can still be fostered. Generally, activities can be promoted with Afghan and Islamic references acceptable to the Taliban mindset. Fostering women’s rights, for example, can be done by giving the examples of the wives of the prophet Mohammed and of the relative freedoms of women in Saudi Arabia and Iran, who have more rights than those under the previous Taliban regime. As one participant states “the only progressive ideas which can be ingrained in Afghan society need to be somehow referring to internal cultural heritage Afghan and/or Islamic”. In this context, a lot of venues can be explored. Herat, for example was a major cultural centre over centuries. Afghans know also very little of the significance of historically important Islamic cities like Bukhara or Samarkand in neighbouring Uzbekistan, despite the fact that a sizable proportion of the Afghan population are Uzbek. Even more significant is the fact that Afghans who are very attached to their religion know very little of the achievement of the golden age Arabo-Islamic culture in science like mathematics, geography, astronomy, medicine or architecture or literature. There are also some classical art forms through which we can engage with the Taliban, such as poetry, as well as opportunities in contemporary comedy, where a certain criticism can be voiced and tolerated. The interplay of new and traditional media also provides unique opportunities in terms of education and human rights. Here DW-TV, Radio and internet activities can play an important role. Independent initiatives should also be promoted. These can offer considerable opportunities to connect regional civil society actors, which for one of the interviewees is one of the most effective ways of engagement “for example, feminist groups of neighbouring countries which supported feminist groups in Afghanistan”. (Conclusion, page 17)
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"Die Medien und die breite Öffentlichkeit zeigen sich oftmals verwundert über die Perfektion der IS-Propaganda. Dabei wird übersehen, dass der Medienkrieg des Pseudo-Islamischen Staats auf einer ‚Großen Erzählung', einer ‚Meistererzählung' basiert, an der dschihadistische Organisationen se
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it beinahe 40 Jahren arbeiten. Die Entwicklung der dschihadistischen Propaganda lässt sich in fünf Phasen unterteilen. Die erste fällt mit dem 1979 bis 1989 gegen die Sowjetunion geführten Afghanistankrieg zusammen. Mehrere in dieser Zeit erschienene Filme setzen den von Abdallah Azzam, dem ‚Vater des modernen Dschihad', theoretisch begründeten Märtyrerkult ins Bild. Die zweite Phase umfasst den Bürgerkrieg in Bosnien von 1992 bis 1995: die Videopropaganda wird professionalisiert und erstmals werden Muslime außerhalb dschihadistischer Kreise erreicht. Die dritte Phase, 1996 bis 2002, fällt in die Jahre des zweiten Aufenthalts Bin Ladens in Afghanistan und Pakistan und kulminiert in den Anschlägen des 11. September 2001. Al-Qaida versucht vorzugeben, die einzig wahre muslimische Glaubensgemeinschaft zu sein. Die vierte Phase nimmt ihren Anfang mit der US-Invasion im Irak 2003 und dauert bis etwa 2007 an. Sie zeichnet sich durch eine Globalisierung der Propaganda, eine starke Präsenz im Web und das Auf treten des sogenannten ‚Pop-Dschihad' aus. Die fünfte und bis heute andauernde Phase beginnt 2010 und fällt mit zwei entscheidenden Entwicklungen zusammen: der durch die Entstehung des Web 2.0 bedingten massenhaften Nutzung der sozialen Netzwerke und dem wachsenden Einfluss des Dschihadismus im Zuge der Umwälzungen in der arabischen Welt." (Seite 147)
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"In the post-digital era, investigative journalism around the world faces a revolutionary shift in the way information is gathered and interpreted. Reporters in the field are confronted with data sources, new logics of information dissemination, and a flood of disinformation. Investigative journalis
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ts are working with programmers, designers and scientists to develop innovative tools and hands-on approaches that assist them in disclosing the misuse of power and uncovering injustice. This volume provides an overview of the most sophisticated techniques of digital investigative journalism: data and computational journalism, which investigates stories hidden in numbers; immersive journalism, which digs into virtual reality; drone journalism, which conquers hitherto inaccessible territories; visual and interactive journalism, which reforms storytelling with images and audience perspectives; and digital forensics and visual analytics, which help to authenticate digital content and identify sources in order to detect manipulation. All these techniques are discussed against the backdrop of international political scenarios and globally networked societies." (Publisher description)
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"Fast alle Medien des weit gefassten islamistischen Spektrums sind mit Ausnahme einiger weniger kommerzieller TV-Sender und Publikationen komplett von der Finanzierung ihrer "Mutterorganisationen" oder ihnen wohlgesinnter, oftmals ausländischer Staaten abhängig und werden somit zu politischen Inst
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rumenten degradiert. Die Vertreter aller islamistischen Strömungen - politischer Islam, Salafisten und schließlich die Jihadisten - werden weiterhin versuchen, ihre Medienpräsenz auszubauen und dabei alle ihnen zur Verfügung stehenden Technologien ausnutzen." (Fazit, Seite 127)
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"Im Fokus des ersten Teils stehen transnationale Phänomene wie die Bedeutung des Satellitenfernsehens und der Sozialen Medien sowie die Rolle von Minderheiten, Gender und Islamisten in den Medien. Diese Beiträge geben den aktuellen Stand der Forschung wieder und reflektieren diesen. Im zweiten Tei
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l des Buches werden in 18 Länderstudien – von Marokko bis zum Irak – die nationalen Besonderheiten der Medien betrachtet, die aus unterschiedlichen politischen Systemen, rechtlichen Beschränkungen, ökonomischen Voraussetzungen und der jeweiligen Soziodemographie resultieren." (Klappentext)
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"Transnationale arabische Satellitenfernsehsender sind immer noch die meistgenutzten Medien in fast allen Ländern der Region - sei es für Informationen oder Unterhaltung. Internetmedien werden ihnen vermutlich in den nächsten Jahren nicht den Rang ablaufen können. Stärkste Konkurrenz könnten w
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ieder nationale Fernsehangebote werden, wenn diese vielfältiger berichten und gleichzeitig besser auf lokale Themen fokussieren. Dies scheint im Libanon, dem Irak oder zeitweise Ägypten der Fall. Die transnationalen Fernsehsender sind nach wie vor Motoren für Innovationen, sie entwickeln neue Formate, setzen die Standards für professionelle Erscheinungsbilder und werden durch ihre Vernetzung mit den sozialen Netzwerken zunehmend cross-medial." (Seite 48)
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"Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Transformationsstrategie der VAE - Stichworte Emiratisierung und Diversifizierung - erscheint Dubais Medienpolitik in erster Linie als Medienwirtschaftspolitik, die dazu dient, den eigenen Standort im regionalen und globalen Wettbewerb um Investitionen zu st
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ärken. Die Media Cities sind weniger ein kulturpolitisches Projekt als ein Instrument in der wirtschaftlichen Transformationsstrategie des Emirats hin zu einer modernen kapitalistischen Produktionsweise." (Fazit, Seite 59)
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"Beide Beispiele, das der Frauen im ländlichen Ägypten und das der jungen Menschen in Marokko zeigen, inwiefern sozialer und medialer Wandel im Alltag neue Medienpraktiken und damit neue Handlungsoptionen eröffnen, die bestehende Machtmuster wie patriarchale Dominanz und geografische Marginalisie
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rung hinterfragen, verhandeln und neu gestalten." (Fazit, Seite 85)
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"Mit Blick auf die Rolle sozialer Netzwerkmedien in arabischen Gesellschaften lässt sich resümierend festhalten, dass durch deren vielfältige Nutzungsmöglichkeiten während Protestphasen und unter den restriktiven Bedingungen autoritärer Herrschaft übergreifende bürgerschaftliche Identitäten
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und protestorientierte Handlungsräume geschaffen werden können. Während einer Demokratisierung des politischen Systems, in der politische Strukturen neu- und umgebildet werden müssen, haben soziale Medien aber auch ein dysfunktionales Potential. Anstelle eines übergreifenden nationalen Dialogs werden vorhandene politische Polarisierungen verstärkt." (Fazit, Seite 72-73)
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"Anhand von drei Beispielen, den Kopten in Ägypten, den Imazighen in Marokko und den Kurden im Irak dokumentieren die Autoren dieses Kapitels exemplarisch, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen versuchen, durch eigene Medien ihre kulturelle, gesellschaftliche und politische Identität zu wahren
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, diese zu festigen oder, im Falle der irakischen Kurden, durch die Medien politische Autonomie und territoriale Ansprüche zu verteidigen." (Seite 100)
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"Das in zweiter Auflage überarbeitete Lehrbuch führt konsistent und verständlich in Theorie, Methodik und Gegenstandsbereiche der international vergleichenden Mediensystemforschung ein. Es macht mit deren Fragestellungen vertraut und arbeitet die für den Vergleich relevanten Strukturelemente her
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aus. Der Forschungsbereich wird einerseits inhaltlich, d. h. durch ausgewählte Themenstellungen (z. B. Kommunikationspolitik, Medienkonzentration), und andererseits räumlich, d. h. durch bedeutende Länder und Weltregionen, erschlossen." (Verlagsbeschreibung)
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