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Journalismuswelten: Ein Vergleich von Journalismuskulturen in 17 Ländern

Medien & Kommunikationswissenschaft, volume 57, issue 4 (2009), pp. 464-483

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"Der vorliegende Aufsatz berichtet erste deskriptive Befunde aus einer multinationalen Studie zum Vergleich von Journalismuskulturen. Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 1700 Journalisten in 17 Ländern zu ihren professionellen Orientierungen befragt. Im Vordergrund standen Fragen nach dem Verständnis der eigenen gesellschaftlichen Rolle, den erkenntnistheoretischen Grundlagen und ethischen Imperativen im Journalismus. Im Ländervergleich zeigt sich dabei, dass jene Rollenmodelle, die durch Distanz und Nichtinvolviertheit gekennzeichnet sind, durchaus zu den weltweit akzeptierten journalistischen Standards zählen. Darüber hinaus ist den Journalisten global relativ übereinstimmend die Verlässlichkeit und Faktizität von Informationen sowie das strikte Einhalten von Unparteilichkeit bzw. Neutralität sehr wichtig. Umstritten sind hingegen interventionistische Aspekte der Berufsausübung, wobei sich die größten Differenzen zwischen den entwickelten Staaten des Westens und Transformationsgesellschaften zeigen. Große Länderunterschiede lassen sich auch bezüglich der Rolle von Subjektivität sowie der Vermischung von Fakten und Meinung feststellen." (Abstract)