"Wie prägen Erfahrungen von Gewalt gesellschaftliche Diskurse? Mirjam Zadoff nähert sich der Frage, welchen Stellenwert kollektive Gewalterfahrungen im Gedächtnis verschiedener Gesellschaften einnehmen und wie diese Erfahrungen bewältigt werden. Sie gibt Einblicke in europäische und außereurop
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äische Erinnerungskulturen und Geschichtspolitiken und schlägt den Bogen in die Gegenwart: Wie gehen Gesellschaften mit den Spuren und sichtbaren Folgen von Gewaltgeschichte um und welche Erinnerungspraktiken entstehen im öffentlichen Raum? Wie entwickeln sich Formate des Erinnerns, wie globalisiert sich Erinnerungskultur? Die Autorin behandelt anhand von Beispielen aus aller Welt die Vielseitigkeit, Transnationalität und Transkulturalität von Gedächtnisprojekten. Zadoff porträtiert aktuelle Diskussionen um Erinnerung und benennt blinde Flecke im kollektiven Gedächtnis. Kulturen des Erinnerns, schlussfolgert die Autorin, dürften weder auf Rhetoriken der Ausgrenzung basieren noch ein beruhigendes Narrativ anbieten oder moralischer Kitsch sein."
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"Die Sowjetdiktatur war von Staatsverbrechen kaum vorstellbaren Ausmaßes geprägt. Insbesondere gilt dies für die Periode von der Oktoberrevolution 1917 bis zum Tod Josef Stalins 1953: Sie umfasst den Bürgerkrieg, die sogenannten Säuberungen, das Gulag-System und zahlreiche weitere Akte massiver
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staatlicher Gewalt und Willkür. Auf welche Weise wurde der Verbrechen in der Sowjetunion und im postsowjetischen Russland gedacht? Der Philologe und Kulturwissenschaftler Nikolai Epplée zeichnet den Umgang mit diesen Staatsverbrechen von 1953 bis 2019 nach. Er legt dar, dass sich in Russland nie eine kritische Erinnerung an die Verbrechen etablieren konnte, welche die Verantwortlichkeiten aufarbeitet und daraus Konsequenzen für die Zukunft zieht. Zwar gründeten sich zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für neue Formen des Gedenkens einsetzten und diese erprobten. In den vergangenen Jahren unter der Herrschaft Wladimir Putins seien diese jedoch zunehmender Repression bis hin zum Verbot ausgesetzt worden. Gleichzeitig erfuhr der Diktator Stalin eine Rehabilitierung in Namen einer heroisch ausgerichteten, für politische Zwecke instrumentalisierten Nationalgeschichtsschreibung. Der Autor zeigt auf, wie in anderen Ländern - in Argentinien, Spanien, Südafrika, Polen, Deutschland und Japan - Staatsverbrechen in der eigenen Vergangenheit aufgearbeitet wurden. Er versucht daraus Schlüsse für einen Umgang mit der verbrecherischen Vergangenheit in Russland zu ziehen, der auch Konsequenzen für die Gegenwart und Zukunft der russischen Gesellschaft hätte." (Verlagsbeschreibung)
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"Soziale Medien haben die Verbreitung von Antisemitismus revolutioniert. Algorithmisch verstärkt verbreitet sich Antisemitismus auf den Plattformen in Sekundenschnelle, kostenlos und global. Die daraus resultierende Gefahr für Jüdinnen*Juden ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Das
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Buch gibt Einblicke in Fallstudien auf verschiedenen Plattformen und zeigt, wie soziale Medien durch die Verbreitung antisemitischer Inhalte von politischem Akteur*innen instrumentalisiert werden. Es werden innovative Methoden und Tools (CrowdTangle oder Voyant Tools) und neue Konzepte (Social Media Literacy, tertiärer Antisemitismus, antisemitische Eskalation) vorgestellt und Strategien, um Antisemitismus auf den Plattformen zu bekämpfen, kritisch evaluiert. Dieses Buch bietet eine umfassende Einführung für alle, die sich mit der Problematik Antisemitismus in den sozialen Medien auseinandersetzen wollen." (Verlagsbeschreibung)
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"Am 18. Februar 1943 hielt Reichspropagandaminister Joseph Goebbels eine Rede im Berliner Sportpalast, die heute als eine der bekanntesten politischen Reden der deutschen Geschichte und zugleich als warnendes Beispiel für den manipulativen Erfolg nationalsozialistischer Propaganda gilt. Die Rede ku
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lminierte in zehn rhetorischen Fragen, die der Redner an sein Publikum richtete. Auf die Frage "Wollt ihr den totalen Krieg?" reagierten die Anwesenden mit markantem Getöse und Applaus, was sich ins kollektive Gedächtnis Deutschlands eingebrannt hat. Der Historiker Peter Longerich beleuchtet die weniger bekannte Vor- sowie Nachgeschichte der Rede. Er zeigt auf, dass ihr bereits ein länger währendes Bemühen des Propagandaministers vorausging, seinen Einfluss auf die deutsche Kriegsführung zu erweitern und seine Strategie eines "totalen Krieges" gegen abweichende Vorstellungen in der nationalsozialistischen Führung durchzusetzen. Auf offene Ohren bei Hitler traf er damit jedoch erst nach der verlorenen Schlacht von Stalingrad und weiteren verheerenden Kriegsniederlagen. Zwar deutete Goebbels seine Rede als propagandistischen Erfolg, aber die zeitgenössischen Kommentatoren im In- und Ausland teilten, wie Longerich darlegt, diese Auffassung keineswegs einhellig." (Verlagsbeschreibung)
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"Fact-checking has been granted a pivotal role in mitigating the effects of online disinformation, but its effectiveness has nonetheless been questioned. Like any persuasive communication, fact checkers depend on their recipients perceiving both their messages and them as credible. This study invest
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igates the role of the perceived credibility of the fact checker as possible detriment to the effectiveness of fact-checking efforts by means of an online survey-embedded experiment. Results show that the perceived credibility of the fact checker and fact-checking messages is best explained by normative expectations of the roles of fact checkers and trust in traditional media. Some users perceive fact checkers as elite power structures in journalism or, in other words, as collaborative-facilitators for state propaganda. Further, low trust in media and politics predicts perceived credibility of disinformation better than political partisanship. The findings suggest that fact checkers should be more transparent and proactive in communicating their motives and identities. Further implications are discussed." (Abstract)
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"This publication is a directory of the member organisaztions of the German Forum Media and Development (fome) and some of their working areas as of March 2024." (commbox)
"Contrary to the prevailing narratives of "digital empowerment" and opportunities for every individual, this book argues that digitalisation massively curtails social advancement opportunities, consolidating existing social relations. From a spatial perspective, Scheffer demonstrates how socially di
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sadvantaged groups are faced with reproducing mechanisms as part of a new data economy. Surprisingly, the more intensively digital services are used, the more this happens. Building on Löw´s sociology of space and Bourdieu´s concept of habitus, this book shows how practices of social exclusion are transferred to the digital present in an innovative way. The image of "mirrored" spaces describes a new mechanism that explains social exclusion in the age of digitalization." (Publisher description)
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"The Internet has penetrated material reality to such an extent that it is now often impossible to disentangle the material from the virtual. In this postdigital scenario, the encounter with 'newness' becomes accessible at the touch of a button, 24/7. Learning becomes a lifewide experience which all
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ows for the emergence of new culturalities. The contributors to this volume engage with cultural changes brought about by an intensified digitalization process in the context of formal education but also shed light on unexpected contexts in which informal learning experiences take place every day, strengthening diasporas, creating new connections and transforming ourselves and our societies." (Publisher description)
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"Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 spielen soziale Netzwerke eine bedeutende und vielfach unterschätzte Rolle bei der Verbreitung von Terrorpropaganda, Falschinformationen, Israelhass, Antisemitismus und Verschwörungsnarrativen. Die Bildungsstätte Anne Frank fasst in
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diesem Report, der im Februar 2024 publiziert wurde, die Beobachtungen relevanter Plattformen aus den ersten drei Monaten nach dem Terroranschlag in einer ad-hoc-Analyse zusammen. Der Report legt den Schwerpunkt auf TikTok – das unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebteste und reichweitenstärkste Netzwerk– und schildert die drastischen Auswirkungen des TikTok-Konsums auf die politische Meinungsbildung der jungen Zielgruppe." (https://www.bs-anne-frank.de)
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"Financing high-quality journalistic reporting is becoming increasingly difficult worldwide and economic pressure has intensified in the wake of the COVID-19 pandemic. While numerous alternative funding possibilities are discussed, ranging from membership models to government funding, they should no
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t compromise the highest possible independence of journalism – a premise that also applies to scientific research. Here, the state is involved in funding, but peer review models reduce funding bias. However, systematic approaches as to how established funding models in research could be transferred to journalism are lacking. We attempt such a systematic transfer using the example of the German Research Foundation (Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG). The transfer, based on an analysis of the complex DFG funding structures, was validated in 10 interviews with experts from science, journalism and foundations. Building on this, we developed a concept for a German Journalism Foundation (Deutsche Journalismusgemeinschaft, DJG), which awards funding to journalists and cooperative projects based on a peer review process. The funding priorities of the proposed organization range from infrastructure support to grants for investigative skills. Thus, unlike other models, it does not focus on funding specific topics in media coverage, but on areas such as innovation support, technology implementation and training. Although the model was designed for Germany, such a systematic transfer could also be tested for other countries." (Abstract)
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"With a special focus on the impact of the COVID-19, the collection is based on the 2021 Digital Inclusion, Policy and Research Conference, with chapters from both academia and civic organizations. The COVID-19 pandemic has changed citizens' relationship with digital technologies for the foreseeable
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future. Many people's main channels of communication were transferred to digital services, platforms, and apps. Everything 'went online': our families, friends, partners, health, work, news, politics, culture, arts and protesting. Yet access to digital technologies remained highly unequal. This brought digital inclusion policy and research to the fore, highlighting to policymakers and the public the 'hidden' challenges and impacts of digital exclusion and inequalities. The cutting-edge volume offers research findings and policy case studies that explore digital inclusion from the provision of basic access to digital, via education and digital literacy, and on to issues of gender and technology. Case studies are drawn from varied sources including the UK, Australia, South America, and Eastern Europe, providing a valuable resource in the pursuit of social equity and justice." (Publisher description)
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"The perception of disinformation as societal risk has reached a troubling peak amid the COVID-19 pandemic, strategically targeting vulnerable audiences through digital media by mirroring characteristics of vox populi disinformation. This study investigates the conditions under which COVID-19-relate
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d disinformation referring to a polarized (refugees) and neutral (runners) out-group appears most credible. In the early stages of the pandemic, we conducted a pre-registered online survey experiment with a representative German sample (N = 1,117 ). Results indicated that those with low trust in the media judged subtle and completely fabricated types of disinformation as more credible than accurate information. Presenting the article as a social media post from an ordinary user, rather than an official source, had no discernible impact on credibility evaluations; participants accurately assessed the credibility of a random source. We conclude that people are generally able to recognize disinformation—unless they already mistrust the media. This paper addresses why disinformation triggers strong reactions in targeted groups and how it thrives in the participatory digital landscape." (Abstract)
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