"Die kommunikationswissenschaftliche Öffentlichkeitsforschung hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit transnationalisierten Formen von Öffentlichkeit beschäftigt. Allerdings gehen nur wenige empirische Arbeiten über die (mögliche) Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit hinaus.
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Daher analysieren wir anhand der medienöffentlichen Debatten in 15 Ländern über die Klimapolitik – ein Thema, das oft als möglicher Kristallisationspunkt für die Entstehung transnationaler oder gar „globaler“ Öffentlichkeiten dargestellt wird – inwieweit die Akteursensembles in der Berichterstattung von Qualitätstageszeitungen, Regional- und Boulevardzeitungen transnationalisiert sind und welche Reichweite eine etwaige Transnationalisierung aufweist. Die Analyse zeigt eine beträchtliche Transnationalisierung, die teils über eine Europäisierung hinausgeht. Allerdings ist die Berichterstattung je nach Untersuchungsdimension unterschiedlich transnationalisiert: Transnationalisierte Bezüge zeigen sich eher in „schwacher“ als in „starker“ Form: Ausländische oder supranationale Akteure werden häufiger in der Berichterstattung erwähnt, als dass sie selbst zu Wort kommen. Zudem ist die horizontale Transnationalisierung stärker ausgeprägt als die vertikale: Bezüge auf Akteure aus anderen Ländern finden sich häufiger als Bezüge auf supranationale politische Organisationen. Die Analyse zeigt zudem Länder- und Medienunterschiede, die grosso modo die Befunde der Forschung zu Klimawandel-Kommunikation und europäischer Öffentlichkeit bestätigen: In wirtschaftlich von Klimaschutzmaßnahmen betroffenen Ländern ist die Berichterstattung stärker national geprägt. In Qualitätstageszeitungen ist die Berichterstattung stärker transnationalisiert als in Boulevard- und Regionalmedien." (Zusammenfassung)
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"Publics around the world overwhelmingly agree that the news media should be unbiased in their coverage of political issues, according to a new Pew Research Center survey of 38 countries. Yet, when asked how their news media are doing on reporting different political issues fairly, people are far mo
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re mixed in their sentiments, with many saying their media do not deliver. And, in many countries, there are sharp political differences in views of the media – with the largest gap among Americans. To build off Pew Research Center’s earlier findings about U.S. news media habits and attitudes, this new cross-national survey begins to study these dynamics globally. The survey finds that a median of 75% across 38 countries say it is never acceptable for a news organization to favor one political party over others when reporting the news. Just 20% say this is sometimes okay. People in Europe show the greatest opposition to political bias in their news." (Page 3)
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"All over Europe and the World communication scientists reflect questions on trust in journalism and media. A large scale of analysis and research gives new perspectives of reasons, impacts and consequences of trust or mistrust in media and journalism. This anthology provides an overview on empirica
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l research to trust in media and journalism, new perspectives, methodological approaches and current results, discussed among communication scientists at European and international scientific conferences." (Publisher description)
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"The various practices of constructive journalism have the common objective to achieve certain effects on the audience: on the micro-level, the users’ information and emotion, on the meso-level the loyalty towards a media company, and on the macro-level the progress of society. Taking a holistic d
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efinition of constructive journalism as a basis, the two experiments discussed in this article examined the audience responses to German-language news and features presented to readers and radio listeners in both constructive and non-constructive versions. The results are multifaceted. On the micro-level, constructive forms can counteract a negative view of the world because the audience recognises a solution-orientation and underlying spirit of hope. The increased willingness to share constructive stories indicates, on the macro-level, that constructive reporting can raise the perception of possible solutions and role models and hence encourage engagement and emulation. But the hopeful prospects should not be used to simply garnish a difficult problem at any price and maintaining a distance from positive examples is advisable—otherwise, the constructive story runs the risk of being perceived as a commercial or political influence." (Abstract)
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"Auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen, auch auf die Allgemeingültigkeit grundlegender und verbindlicher Wertvorstellungen, gründet sich allerdings das Zusammenleben in der menschlichen Gesellschaft. Wo verbreitet Misstrauen herrscht, ist ein konstruktives Miteinander kaum noch möglich. Wenn Misstra
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uen sogar absichtlich geschürt wird, um zu polarisieren, gefährdet dies unsere Demokratie. Öffentliche Debatten werden in vielen Fällen aggressiver, falsche Aussagen verbreiten sich schneller denn je. Den klugen Umgang mit Informationen muss man lernen, möglichst schon in der Schule. Insofern ist Glaubwürdigkeit auch bedeutsam für die politische Bildung. Über ein so kontroverses Thema muss man mit überzeugenden Argumenten auf der Grundlage nachprüfbarer Informationen sprechen und auch streiten, um sich eine Meinung zu bilden. Dazu will dieser Band beitragen. Die Schwierigkeit – oder eher Kunst – bei einem so breit angelegten Thema liegt in der Beschränkung. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, „Glaubwürdigkeit“ in den drei gesellschaftlichen Feldern „Politik“, „Medien“ und „Gesellschaft“ aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten." (Editorial, Seite 8)
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"The use of social media for news has started to fall in a number of key markets after years of continuous growth. Usage is down six percentage points in the United States, and is also down in the UK and France. Almost all of this is due to a specific decline in the discovery, posting, and sharing o
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f news in Facebook. At the same time, we continue to see a rise in the use of messaging apps for news as consumers look for more private (and less confrontational) spaces to communicate. WhatsApp is now used for news by around half of our sample of online users in Malaysia (54%) and Brazil (48%) and by around third in Spain (36%) and Turkey (30%). Across all countries, the average level of trust in the news in general remains relatively stable at 44%, with just over half (51%) agreeing that they trust the news media they themselves use most of the time. By contrast, 34% of respondents say they trust news they find via search and fewer than a quarter (23%) say they trust the news they find in social media. Over half (54%) agree or strongly agree that they are concerned about what is real and fake on the internet. This is highest in countries like Brazil (85%), Spain (69%), and the United States (64%) where polarised political situations combine with high social media use. It is lowest in Germany (37%) and the Netherlands (30%) where recent elections were largely untroubled by concerns over fake content." (Key findings, page 9)
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"Digitaler Verbraucherschutz hilft, Menschen zu erreichen, die sich nicht professionell mit dem Thema beschäftigen und niedrigschwellige, gut verständliche Verbraucherinformationen benötigen. Hier können fremdsprachige Angebote, aber auch Angebote in einfachem Deutsch einen Zugang ermöglichen.
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Es ist wichtig, die richtigen Kanäle zu nutzen, um möglichst viele Menschen zu erreichen – seien es die sozialen Netzwerke oder Messenger wie Whatsapp oder Telegram. Das betrifft Deutsche genauso wie Geflüchtete. Mit unserem Projekt legen wir einen Meilenstein für die Verbesserung digital verfügbarer Angebote vor, indem wir sie einer umfangreichen Analyse zur Benutzbarkeit unterziehen. Wir zeigen Stärken und Schwächen bestehender Verbraucherschutzangebote für Geflüchtete und erarbeiten konkrete Vorschläge, wie diese weiterzuentwickeln und zu optimieren sind." (Vorwort)
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"Vor allem aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus warb die DDR Ende der 1970er Jahre tausende Vertragsarbeiter aus Mosambik an. Die jungen Frauen und Männer aus dem vom Bürgerkrieg zerrissenen sozialistischen Bruderstaat, die voller Hoffnung auf eine gute Ausbildung nach Deutschland kamen, hatten
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es nicht leicht: Sie mussten nicht nur rassistische Anfeindungen ertragen, sondern wurden zudem als Hilfsarbeiter finanziell ausgebeutet. Nichtsdestotrotz war die DDR für viele Mosambikaner zur neuen Heimat geworden. Nach der Wiedervereinigung konnten jedoch nur die wenigsten in Deutschland bleiben, da die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis nur in Ausnahmefällen verlängert wurde. Die meisten "Madgermanes" - so nennen sich die aus der DDR zurückgekehrten Mosambikaner in Anspielung auf das Label "Made in Germany" - warten bis heute auf einen Großteil des Lohns, um den sie die mosambikanische Regierung betrogen hat. Diese wenig beachtete Episode deutsch-afrikanischer Geschichte arbeitet Birgit Weyhe, die als Kind in Ostafrika lebte, in der Graphic Novel auf. Sie verknüpft afrikanische und europäische Bildsprachen, um das Leben dreier Protagonisten zwischen zwei Welten darzustellen und stößt dabei immer wieder auf die Frage: Was ist Heimat?" (Klappentext)
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"As this study shows, many of the more than 21,000 German foundations contribute a wealth of ideas, and substantial funding, to a wide variety of journalistic projects and grants. But only around 120 foundations profess express support of journalism in their statutes. Unfortunately, the total moneta
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ry value of their activities remains in the dark. A project of the not-for-profit ZEIT-Stiftung makes the case in point what a focused engagement can look like. The area of interest is in Eastern Europe, where preconditions for independent reporting are entirely different from Germany, and where information is hard to get hold of, or cannot be accessed at all. Between 2000 and 2016, ZEIT-Stiftung has been awarding its prestigious “Gerd Bucerius Prize for a Free Press in Eastern Europe” for a total of 17 times (from 2004 in cooperation with Norwegian Fritt Ord Foundation). In a trusting international cooperation, the two foundations have awarded 97 laureates – 40 journalists and 57 media outlets – with €1.7m overall. The aim: to strengthen independent journalism in Eastern Europe. Meanwhile, both foundations have launched the follow up project “Free Media Awards. Supporting Independent Journalism in Eastern Europe“.
It is well worthwhile further to encourage foundations to engage with projects that contribute to better journalism and plurality of opinion. Support for, and the defence of, press freedom; the free flow of information; and improving journalistic standards remain on top of the agenda. Notably, this is precisely not about steering opinion-forming processes, peddling of influence, or surreptitious lobbying. Moreover, foundations are not positioned to mitigate the adverse effects that come with the erosion of traditional business and distribution models. Nor can they develop alternative sources of media revenue. But as actors of civic society, foundations can uphold the importance of journalism. They can insist on the diversity, quality, and relevance of journalism – values that are constitutive for an open society. They can do so, for instance, through endowed journalism professorships, or by way of training and exchange programmes for mid-career journalists." (Foreword, pages 5-6)
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"Computerspiele sind Kulturgut. Sie sind etablierte und treibende Kraft gesellschaftlicher Transformationsprozesse in der Freizeitgestaltung und des Medienkonsums zu Unterhaltungszwecken. Aber lassen sich gerade in kommerziellen Spielen – sogenannten off-the-shelf games – auch Bildungspotenziale
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entdecken? Können sie also für die Vermittlung von Wissen insbesondere im schulischen Kontext nutzbar gemacht werden? Dieser Frage widmete sich das Praxisforschungsprojekt „Spielend lernen!“ des Grimme-Forschungskollegs an der Universität zu Köln. Hier wurden mithilfe zentraler Zielgruppen in einer Reihe von Expert*innen-Workshops kritische Stellschrauben (technisch, konzeptionell und pädagogisch) identifiziert und davon ausgehend Gelingensbedingungen spezifiziert, unter denen das Medium Computerspiel ein sinnvolles Werkzeug in Schule und Unterricht sein kann. Um der Vielschichtigkeit der Thematik und der unterschiedlichen fachdidaktischen Bedarfe gerecht zu werden, wurde der Fokus bewusst breit gehalten und nicht auf spezielle Fächer eingegrenzt. Band 5 der Schriftenreihe zur digitalen Gesellschaft des Landes NRW fasst wesentliche Perspektiven des Praxisforschungsprojektes noch einmal zusammen. Dadurch, dass hier in stärkerem Maße als bislang die Nutzbarmachung kommerzieller digitaler Spiele als Vehikel für die Wissensvermittlung gerade auch im Rahmen formeller Kontexte akzentuiert wird, nimmt dieses Buch eine zur Mainstream-Debatte komplementäre Perspektive ein, aus der sich wertvolle Erkenntnisse für weitere Forschung und medienpädagogische Praxis generieren lassen." (Verlagsbeschreibung)
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"Sie ist witzig, ironisch, bissig. Sie versucht, mit wenigen Strichen Dinge auf den Punkt zu bringen. Sie ist oftmals einseitig und parteiisch, in aller Regel löst sie sowohl Zustimmung als auch Widerspruch aus. Sie kann (und will) Tabus brechen, indem sie oftmals stillschweigend praktizierte gesel
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lschaftliche oder politische Verhaltensweisen hinterfragt. Wo ihre Grenzen liegen, wird immer wieder höchst kontrovers diskutiert, wie nicht zuletzt die Mohammed-Karikaturen gezeigt haben, die im Jahr 2005 in der dänischen Tageszeitung »Jyllands-Posten« erschienen sind. In zahlreichen Ländern der Welt kam es daraufhin zu diplomatischen Konflikten und sogar zu gewalttätigen Ausschreitungen [...] Die Karikatur ist auch eine der beliebtesten Methoden nicht nur im Politikunterricht, denn sie fordert das Analyse- und Urteilsvermögen von Schülerinnen und Schülern in besonderer Weise heraus. Mit der vorliegenden Ausgabe von »Politik & Unterricht« bieten wir den Lehrerinnen und Lehrern des Landes eine Auswahl von mehr als 100 Zeichnungen zu zehn zentralen Themenfeldern im Politikunterricht an. Dabei eignen sich zahlreiche Zeichnungen natürlich auch für benachbarte Unterrichtsfächer, etwa bei den Themenbereichen Umwelt, Nachhaltigkeit, Migration oder Frieden." (Editorial)
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"Die Islamkonferenz hat kritisch nach dem Beitrag der Medien für die Integration von Muslimen gefragt. 2007 machten der SWR mit der Radio-Sendung „Islamisches Wort“ und das ZDF mit der TV-Sendung „Forum am Freitag“ einen Anfang. Der NDR folgte später mit dem „Freitagsforum“ und der „
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Deutschlandfunk“ mit „Koran erklärt“. Die Diskussion über Islam im Rundfunk konzentriert sich auf zwei Bereiche: auf die Einführung weiterer islamischer Sendungen, analog zu christlichen und jüdischen Sendungen, und auf Gremiensitze für muslimische Vertreter in den Rundfunk- und Fernsehräten. Der Artikel beleuchtet den Status quo islamischer Sendungen und Gremienvertreter. Deutlich wird: Nicht rechtliche Hürden sind oft Integrationshindernisse, sondern mangelnder politischer Wille." (Zusammenfassung)
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