"Der Begriff "Weltmusik" war in den 1980er Jahren die gängige Beschreibung für Musikstile, die aus westlicher Perspektive "exotisch" wirkten. Er stand für unterschiedlichste musikalische Traditionen, die oftmals nicht viel mehr gemein hatten, als dass sie plötzlich für den westlichen Markt inte
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ressant und doch mit den dortigen Hörgewohnheiten kompatibel waren. Diesen Prozess der kulturellen Globalisierung und Aneignung bezeichnen Kritiker als koloniales Relikt, schreibt die Vermarktung von "Weltmusik" doch zuweilen die globalen asymmetrischen Machtverhältnisse fort. Nichtsdestotrotz haben es Labels, Privatleute und Communities geschafft, Hörern auf der ganzen Welt diverse Musiktraditionen näherzubringen und kulturelle Vermischungen und Transfers zu bewerkstelligen. Zusehends richtet sich der der Blick nun auf die vielfältigen, eigenständigen und unbequemen Sounds beispielsweise aus Afrika, Lateinamerika oder Asien und den hybriden Charakter vieler transnationaler Musikproduktionen, die eine "Weltmusik 2.0." oder einen "Global Pop" begründen. Dieses Buch stellt Konzepte und Diskurse sowie Akteure, Ausprägungen und Erscheinungsformen der abseits des Mainstreams bestehenden globalen Populärmusik vor und erhebt dabei nicht den Anspruch, die unermessliche Fülle regionaler Sounds zu dokumentieren oder gar zu systematisieren." (Verlagsbeschreibung)
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"Weltweit ist das Radio das Medium, das die meisten Menschen erreicht. In Europa verliert der Hörfunk zwar an Zuhörerschaft, aber gerade in Ländern des Südens sind Radiostationen ein sehr wichtiges Mittel der Kommunikation. Eine südafrikanische Universität entwickelte jüngst ein Spracherkennu
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ngsprogramm für Acholi und zwei weitere Lokalsprachen in Uganda. Mit deren Hilfe können nun Menschen selbst von entlegenen Dörfern aus über den Äther bei öffentlich geführten Debatten mitreden. Die Empfangsgeräte sind zugleich Sender, die das Radio ganz im Sinne Brechts als partizipatives Medium auch für jene öffnet, die keine schriftlichen Eingaben machen und keine Protestschreiben verschicken können. Ein Community Radio ist freilich nicht schon per se emanzipatorisch, und nicht jeder Freie Sender hat antirassistische und antisexistische Sprachregelungen in den Statuten stehen. Wann also ist die Aneignung von Kommunikation ein emanzipatorischer Akt? In unserem Dossier fragen wir außerdem: Welche Relevanz hat das Radiomachen heute für die Wahrnehmung des Rechtes auf freie Kommunikation? Sind Freie Radios und Piratensender ein Auslaufmodell, oder sind sie eine Avantgarde?" (Editorial)
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"Als Untersuchungsmaterial wurden die organisationseigenen, deutschsprachigen Veröffentlichungen ausgewählt, die auf der Website der DW Akademie dokumentiert sind [...] Insgesamt gingen 113 einzelne Textdokumente in die qualitative Inhaltsanalyse ein" (Seite 73-74) [...] "Unter der Einschränkung
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der angewendeten Methode der qualitativen Inhaltsanalyse als exploratives Verfahren hat die Untersuchung ergeben, dass der verfolgte Ansatz auf demokratietheoretischen Konzepten von Medien, Kommunikation und Entwicklung basiert. Er integriert die Konzepte Partizipation, Empowerment und soziale Gerechtigkeit sowie das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit als demokratische Grundwerte. Der Ansatz zielt auf einen strukturorientierten und partizipatorischen Entwicklungsprozess ab und ließ sich damit als Ansatz der strukturellen Medienentwicklung in den internationalen Forschungsstand einordnen. Dieser schließt sowohl Charakteristika von 'Media Development' als auch von 'Media for Development' ein." (Seite 110)
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"Das Ringen um mediale Aufmerksamkeit hat eine neue Qualität erhalten. Seit dem Aufkommen der Massenmedien haben diese über neue Publikationsformen qualitativ und quantitativ eine außerordentliche Ausweitung erfahren. Damit hat sich ein scharfer Wettbewerb ergeben, bei dem sowohl gesellschaftlich
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e Institutionen als auch Mediendienste um die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen ringen. Emotionen haben dabei eine besondere Bedeutung erhalten. Mit ihnen kann es aufgrund psychologischer Effekte besonders gut gelingen, die Menschen zu erreichen und die gewünschten Botschaften zu vermitteln. Dies wird zunehmend in unterschiedlicher Form genutzt, wobei sich die Vermittler der Inhalte an klassischen Methoden der Unterhaltungsindustrie orientieren: der Personalisierung von Institutionen, der Nutzung von Dramaturgien, Storytelling und auch den gezielten Tabubruch." (Abstract)
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"Social media is becoming an increasingly important part of our lives yet the impact on people with disabilities has gone largely unscrutinised. Similarly, while social media and disability are often both observed through a focus on the Western, developed and English-speaking world, different global
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perspectives are often overlooked. This collection explores the opportunities and challenges social media represents for the social inclusion of people with disabilities from a variety of different global perspectives that include Africa, Arabia and Asia along with European, American and Australasian perspectives and experiences." (Publisher description)
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"The report is based on a survey of more than 70,000 people in 36 markets, along with additional qualitative research, which together make it the most comprehensive ongoing comparative study of news consumption in the world. A key focus remains in Europe where we have added Slovakia, Croatia, and Ro
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mania for the first time – but we have also added four markets in Asia (Taiwan, Hong Kong, Malaysia, and Singapore) along with three additional Latin American countries (Argentina, Chile, and Mexico) [...] In particular we have focused on two areas: (1) the extent to which people are prepared to pay for news or the different ways journalism might be funded in the future, and (2) understanding more about some of the drivers of low, and in some cases declining, trust in the media. For the first time we’ve attempted to measure and visualise relative levels of media polarisation across countries and identify a link between media polarisation and trust. Another focus has been on the media’s relationship with platforms – in particular how news is discovered and consumed within distributed environments such as social media, search, and online aggregators." (Foreword)
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"Die ARD-Themenwoche 2017 hat ihre Ziele, nämlich möglichst viele Menschen mit einem besonderen Themenangebot vertieft in Kontakt zu bringen und Angebote zur Reflexion über den eigenen Glauben und den Glauben anderer Menschen an zu bieten, erreicht und damit erneut einen Beitrag zum Public Value
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geleistet. Mehr als 33 Millionen Zuschauer bzw. 45 Prozent aller Fernsehnutzer wurden zwischen dem 11. und 17. Juni 2017 mit mindestens einer Sendung der ARD-Themenwoche „Woran glaubst Du?“ erreicht. Von Ende April bis Ende Juni 2017 wurde die Seite www.themenwoche.ard.de fast zwei Millionen Mal aufgerufen. Sehr hoch war die Beteiligung an den interaktiven Angeboten – entweder direkt auf der Webseite oder in den sozialen Medien –, bei denen Menschen ihre persönlichen Ansichten zu Fragen des Glaubens einbringen und mitdiskutieren konnten. So griffen 43 000 Nutzer und Nutzerinnen auf den Liveblog zu und posteten eigene Beiträge, um Einiges höher noch war die Beteiligung via Facebook und Twitter. Erfolgreich war auch das Zusammenspiel der verschiedenen ARD-Medien, um Menschen in verschiedenen Zielgruppen mit den Inhalten der Themenwoche anzusprechen." (Zusammenfassung)
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"Der Aufsatz unterstreicht die Bedeutung des Konstruktiven Journalismus und stellt Ergebnisse einer qualitativen Studie vor, die Potentiale und Risiken konstruktiver Ansätze im (audiovisuellen) Magazinjournalismus untersucht. Viele Befragte zeigen Sehnsucht nach Inspiration, Hoffnung und Orientieru
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ng durch Lösungen und Alternativen in einer immer komplexeren Welt. Mit Blick auf die journalistische Beitragsgestaltung legen sie allerdings Wert auf eine ausbalancierte und wahrhaftige Berichterstattung. Eine aktive Haltung von Journalist_innen als „Schiedsrichter_innen“ oder „Mediator_innen“ wird unter dem Gesichtspunkt der Neutralität und Unparteilichkeit kritisch gesehen." (Abstract)
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"Die neuere Journalismusentwicklung in Deutschland ist nicht nur von Krisensymptomen wie Glaubwürdigkeitsverlusten, der Erosion herkömmlicher Geschäftsmodelle, Stellenabbau und einer Prekarisierung des Berufs gekennzeichnet. Als positive Momente lassen sich neue Journalismusformen infolge der Dig
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italisierung, eine verstärkte Rechercheorientierung sowie neue crossmediale Formen der journalistischen Zusammenarbeit beobachten. An allen drei Phänomenen hat Correctiv Anteil, ein 2014 in Essen und Berlin gegründetes sogenanntes Recherchezentrum, das sich gemeinnützigen Journalismus zum Nutzen der Gesellschaft zum Ziel gesetzt hat und dessen Arbeit derzeit hauptsächlich durch Stiftungen möglich gemacht wird. Der Beitrag, der methodisch u. a. auf Leitfadeninterviews und Redaktionsbeobachtungen beruht, beschreibt das Ethos und die Arbeitsweise von Correctiv. Der Schwerpunkt liegt auf dem neuartigen Modell einer nichtexklusiven Zusammenarbeit mit ausgewählten Medien. Damit will Correctiv Reichweite in die Gesellschaft hinein erzielen. Abschließend wird die neuere Entwicklung des Recherchezentrums, insbesondere das Fact-Checking im Auftrag von Facebook, problematisiert." (Abstract)
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"The report provides an overview of the most recent rules, case law and policies across Europe with regard to the privileges that are given to journalists when exercising their activities. As a rule, when identifying the relevant legal aspects, three features are taken into account: the correspondin
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g provisions shall a) be aimed at guaranteeing through special information rights that media are able to fulfil their opinion-shaping function, b) ensure through special procedural mechanisms that freedom of the media is safe from state interference, and/or c) prevent people affected by media reporting from being in a position to suppress it under civil or criminal law without taking into account the freedom of the media." (Foreword)
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"Das deutsche Rechtssystem basiert grundsätzlich auf individuellem Rechtsschutz. Nur die bzw. der Einzelne kann also eigene Rechte einklagen. Doch gerade wenn es um strukturelle Rechtsverletzungen geht, wie es zum Beispiel bei digitaler Gewalt meist der Fall ist, wäre eine kollektive Rechtsmobilis
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ierung hilfreich. Betroffene müssten dann nicht allein klagen, sondern können sich zusammenschließen oder mit Unterstützung eines Beistands klagen, oder ein Verband könnte an ihrer Stelle den Rechtsstreit führen. Im Folgenden werden Möglichkeiten kollektiver Rechtsmobilisierung dargestellt. Dafür werden zentrale Begriffe wie Streitgenossenschaft, Prozessstandschaft, Sammel- und Musterklage sowie Verbandsklage kurz erläutert. Eines der wesentlichen Probleme kollektiver Rechtsmobilisierung gegen digitale Gewalt ist, dass es an einschlägigem Recht fehlt, welches überhaupt – individuell oder kollektiv – mobilisiert werden könnte. Daher wird nach einer knappen Einführung in die Problematik zunächst das mobilisierbare (einklagbare) Recht gegen digitale Gewalt bzw. dessen Fehlen dargestellt, bevor auf prozessuale Fragen eingegangen werden kann." (Einleitung)
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"This article analyses three crowdfunded media organizations in three different countries – Krautreporter (Germany), Direkt36 (Hungary), and Colta (Russia). Using qualitative in-depth interviews, it demonstrates that journalism practices in a crowdfunded newsroom are very different from those in o
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ther media. The study concludes that direct funding from the audience is financially unstable; it affects journalists’ professional self-perception, changes their relationship with the audience and generally increases the amount of work that journalists have to do. At the same time, participants claim to be more satisfied with their work now than they ever were before." (Abstract)
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"Unsere Rekonstruktion der komplexen Ereignisabläufe in den zwölf Monaten Untersuchungszeit führte zur Identifikation von zehn Großereignissen. Wir gehen davon aus, dass jedes dieser Ereignisse wegen seines Neuigkeitswertes und seiner disruptiven Bedeutung das Potenzial besaß, meinungsbildende
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Prozesse in Gang zu setzen oder in Gang zu halten. Für die Medienanalyse orientierten wir uns am Theorem der „gestuften Medienwirkung“, dem zufolge die Leitmedien in der Rolle der Meinungsführer die Agenda setzen. Die Inhaltsanalyse der drei als Leitmedien geltenden Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung und Die Welt zeigte erstens, dass der Inhalt überwiegend aus nachrichtlichen Berichten und meinungsbetonten Beiträgen besteht. Nur rund 4 Prozent der Texte gehören zu den Formen, die dialogisch funktionieren (wie Interviews), nur rund 6 Prozent sind authentisch recherchierte Berichte und/oder erzählende Formen (wie Reportagen). Fast jeder fünfte Text gehört zu den kommentierenden Formen – ein ungewöhnlich hoher Anteil, der für die ausgeprägte Meinungsfreude der drei Redaktionen steht." (Zusammenfassung, Seite 133)
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"Die Autorin geht der Frage nach, welche deutschen Fernsehsendungen nach China importiert und wie diese in einer Gesellschaft aufgenommen werden, die kulturell vollkommen anders geprägt ist als die deutsche. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Herausarbeitung von Kriterien für die Auswahl von Ferns
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ehsendungen für den chinesischen Markt. Gleichzeitig werden die Besonderheiten in Adaption und Rezeption konkreter deutscher Fernsehsendungen wie etwa Wissen macht Ah!, Mein Mann kann und Knallerfrauen in China herausgestellt." (Verlagsbeschreibung)
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"Internet freedom has declined for the sixth consecutive year, with more governments than ever before targeting social media and communication apps as a means of halting the rapid dissemination of information, particularly during antigovernment protests. Public-facing social media platforms like Fac
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ebook and Twitter have been subject to growing censorship for several years, but in a new trend, governments increasingly target messaging and voice communication apps such as WhatsApp and Telegram. These services are able to spread information and connect users quickly and securely, making it more difficult for authorities to control the information landscape or conduct surveillance. The increased controls show the importance of social media and online communication for advancing political freedom and social justice. It is no coincidence that the tools at the center of the current crackdown have been widely used to hold governments accountable and facilitate uncensored conversations." (Page 1)
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