"Während in Russland immer mehr unabhängige Medien der staatlichen Kontrolle unterworfen und als „ausländische Agenten“ gebrandmarkt werden, nutzen die russischen Staatsmedien die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland, um ungehindert Desinformation zu verbreiten. Nach acht Jahren Berich
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terstattung von RT DE und Sputnik/SNA ist ein kritischer Punkt erreicht, auf den die Verantwortlichen für Medien reagieren sollten. Während der Corona-Krise ist mehr als deutlich geworden, dass RT und SNA eine politische Agenda verfolgen, die darin besteht, das „System“ und damit die Demokratie in Deutschland anzugreifen und die autoritäre Herrschaft in Russland als bessere Alternative zu propagieren. Schon im März 2020 warnte das Innenministerium, dass RT Deutsch „die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ durch „gezielten Falschmeldungen“ bedrohe [...] Die russischen Staatsmedien – insbesondere in Russland – schaffen ein Feindbild „Westen“, mit dem sie die Menschen nicht nur in Russland, sondern auch in den westlichen Staaten verunsichern oder zum Widerstand mobilisieren. Das Schüren von Ängsten vor einem Krieg und die überzogene Darstellung vom dekadenten, gottlosen Westen sind dabei zwei zentrale Narrative. Dieses Feindbild wird seit Frühjahr 2021 vor allem mit den Grünen in Verbindung gebracht, die angeblich kriegerische Absichten gegenüber Russland verfolgen und dem Klimaschutz als „neuer Religion“ frönen. Die Berichterstattung zu den Bundestagswahlen hat gezeigt, dass das erste Ziel war, eine Grüne im Kanzleramt zu verhindern. Gegen Annalena Baerbock wurden unbelegte Vorwürfe wie nationalsozialistisches Gedankengut erhoben, um sie zu diskreditieren." (Fazit, Seite 24)
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"The call to decolonize African Studies has a profound influence on the field, with varying degrees of success. This article addresses this topic in relation to the author’s personal experiences in the publishing industry in Namibia. By describing the attempt to publish a historical book about Nam
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ibian beer with a well-known German–Namibian publishing house, the lingering power of German–Namibian settler colonialism becomes clear. This article renders visible the power structures within the Namibian book market that perpetuates a whitewashed version of Namibian history and argues that decolonizing knowledge cannot succeed without paying attention to the (private) publishing industry." (Abstract)
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"Die Zustimmungswerte zu pro-russischen Verschwörungserzählungen in der deutschen Gesamtbevölkerung steigen. Im Vergleich zu den Umfrageergebnissen einer CeMAS-Analyse aus April 2022 stiegen sowohl alle Zustimmungswerte als auch alle Werte der teils-teils-Antworten im Hinblick auf die Haltung zu
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pro-russischen Verschwörungserzählungen in der deutschen Bevölkerung signifikant an. Mit 19 % stimmte fast jede:r Fünfte der Aussage zu, dass der russische Angriffskrieg eine alternativlose Reaktion Russlands auf die Provokation der NATO wäre. 21 % stimmten dieser Aussage teilweise zu. Im April lag die Zustimmung hier bei 12 % und die teils-teils-Antwort bei 17 %. Den zweithöchsten Zustimmungswert der abgefragten Items erreichte die Aussage, Putin würde gegen eine globale Elite vorgehen, die im Hintergrund die Fäden zöge. Mit 18 % im Vergleich zu 12 % im April nahm diese Aussage um 6 Prozentpunkte zu. Die teils-teils-Antworten stiegen mit 26 % im Vergleich zu 20 % im April um 6 Prozentpunkte an." (Seite 1)
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"[...] Durch ausführliche Interviews mit Redaktionsmitgliedern und (Digital-)Verantwortlichen bei ARD und ZDF kann er [ = der Autor dieser Studie] ein detailliertes Bild ihrer gegenwärtigen Social-Media-Praxis zeichnen. Das Dilemma wird deutlich: Eine Orientierung der redaktionellen Tätigkeiten a
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n algorithmischen Funktionsweisen und Konventionen der Plattformen findet auf allen Ebenen statt. Formatentwicklung, Darstellungsweisen und Inhalte werden (unterschiedlich stark) daran ausgerichtet. Auch die Kommunikation mit den Nutzer:innen orientiert sich an den Prinzipien der Netzwerke. „Wir wissen, dass es dem Algorithmus auch gefällt“, ist eine vielsagende Begründung in einem der Interviews für die intensive Interaktion der Redaktion mit dem Publikum. Kennzahlen der Plattformen (wie Abrufzahlen) sind im Redaktionsalltag stets präsent und werden als ‚Währungen‘ akzeptiert. Für den Autor Eichler bedarf es mehrerer Ansätze, um auch zukünftig Qualitätsjournalismus in digitalen Medienumgebungen für alle zu sichern. Redaktionen und Medienhäuser sind in der Pflicht, verbindliche Leitlinien für öffentlich-rechtlichen Journalismus in sozialen Netzwerken aufzustellen. Zugleich muss der Ausbau unabhängiger und nicht-kommerzieller Plattformen und eine stärkere Regulierung der Netzwerke und ihrer Algorithmen vorangetrieben werden. Die Medienstaatssekretärin in Rheinland-Pfalz, Heike Raab, sagte kürzlich, die Medien seien „zu wichtig, um sie den Algorithmen und den Gesetzen des Marktes zu überlassen“. Der Markt (und Musk) mögen ARD und ZDF nicht kaufen können, über die Algorithmen aber üben sie erheblichen Einfluss auf deren journalistische Arbeit aus. Stiftung und Autor hoffen, dass die Studie die Debatte darüber stärkt, wie die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien nachhaltig gewährleistet werden kann." (Vorwort)
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"Die elf Beiträge der Autor:innen aus Medienwissenschaft und -praxis untersuchen Finanzierung, Produktion und Distribution medialer Öffentlichkeiten sowie Themen, Formate und Rezeption auf ihre Defizite und ihr progressives Potential. Die Analysen und Essays argumentieren unter anderem für die Ve
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rgesellschaftung der Plattformstrukturen sozialer Medien, legen den Reformbedarf im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk dar und plädieren für eine stärkere Repräsentation von Arbeiter:innen in Redaktionen und Berichten." (Verlagsbeschreibung)
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"The research – based on programmatic text-mining supported analyses of several millions of war-related comments scraped by Sentione and further examined with CrowdTangle - found traces of inauthentic, repetitive pro-Kremlin activity on Facebook in all countries under review, which can be consider
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ed attempts to influence public opinion in the affected states and, in some cases, beyond them. Our main conclusions are: Crises help the Kremlin. Even if public opinion in the EU is currently unfavorable to the Kremlin, the onset of high, permanent inflation, soaring energy prices and the looming danger of an EU-wide recession could create a more favorable environment for the Kremlin’s propaganda efforts. Most (covertly) Kremlin-friendly forces will adopt a rhetoric blasting sanctions for harming Europe more than Russia. Importing disinformation narratives. Three out of the four narratives found in Hungary were imported into the country from abroad. One doubting Ukraine’s existence as a country started from an organization connected to Ukrainian pro-Putin oligarch Viktor Medvechuk, taken over by the so-called “news agency” of separatists. Another narrative detailing a new, dictatorial world order based on, among others, COVID-19 restrictions, and led by NATO was aimed at developing countries where Russia can hope to hold more sway. The third essentially took over a trend in the Russian media space: users tried to discredit anti-war voices by asking them “where they were in the past eight years” when Ukraine committed atrocities against minorities. Strategies in Germany: Divide and Rule. The six relevant narratives we found in Germany employed three different strategies. The first was anti-Westernism, where the US and NATO are to blame for Russia’s attack. The second aimed clearly at generating debates by spreading a Kremlin-critical narrative. Some profiles involved in this were caught disseminating both pro-Kremlin and anti-Kremlin narratives, which indicates it is not intended to counter the Kremlin’s information operation but to be a part of it. The third strategy was about exploiting contemporary events - such as heightened discussions on sanctions and rising inflation." (Executive summary)
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"Danny Schmidt analysiert, wie führende deutsche Medien über Russland schreiben. Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, des Neuen Deutschlands, des Spiegels, der Süddeutschen Zeitung und der Welt zeichnen ein deutliches Bild. Der Blickwinkel ist verengt, die Perspektivenvielfalt reduziert,
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ein neutraler Blick nicht immer gegeben. Historische Diskurse reaktivieren Stereotype und befeuern Ressentiments. Die Folge ist die Konstruktion eines vitalen Feindbildes, das im Krieg in der Ukraine traurige Realität geworden ist." (Verlagsbeschreibung)
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"30 anos de literatura brasileira na RFA: como uma das editoras centrais da Europa do pós-guerra, a editora Suhrkamp, contribuiu e impulsionou a recepção da literatura brasileira no mercado editorial alemão. Através da análise de documentos do arquivo da editora Douglas Pompeu reflete sobre a
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posição marginal da produção literária brasileira na circulação literária internacional, assim como sobre o seus esforços de divulgação para além das fronteiras nacionais. O estudo pode ser resumido como uma pesquisa de cruzamento entre dois espaços literários com valências distintas, mas em contato e movimento constante, no qual editores, agentes, redatores, tradutores e o leitor tomam o protagonismo da instância autor na produção do livro e na legibilidade, traduzibilidade e vendabilidade do produto literário." (Resumo)
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"Maidan, Krim und Russland bilden 2014 einen Fokus der Berichterstattung, als Proteste v. a. in Kiew in eine Staatskrise münden und die Halbinsel Krim von Russland annektiert wird. Diese einschneidenden Ereignisse werden von Medien eingeordnet und in Sinnzusammenhänge eingebettet. Die vorliegende
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Medien-Frame-Analyse untersucht das Bild, das seinerzeit in den kommentierenden Texten der reichweitenstärksten deutschen Printmedien geprägt wurde. Sie begreift Meinung als über den Begriff des Frames in den Texten nachweisbar, den sie theoretisch daraus herleitet, wie Menschen mit (Eigen-)Kategorien die Welt verstehen und sortieren. Mit einer operationalisierbaren Definition des Begriffes Frame können so die Meinungsspektren nachgezeichnet werden." (Verlagsbeschreibung)
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"Thomas Großbölting zeichnet die Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche nach, für den er - zumal in den ersten Nachkriegsjahrzehnten – ein Ineinandergreifen von binnenkirchlichem Selbst- und Machtverständnis, religiöser Sozialisation und gesellschaftlichen Strukturen
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erkennt und die Praxis des jahrzehntelangen Vertuschens anprangert. Wer wurde und wird unter welchen Umständen zum Täter? Welche Rollen lassen sich dem Umfeld der Taten und der kirchlichen Hierarchie zuordnen? Wie sind, verglichen etwa mit den USA, wo Gerichte und Medien die Aufklärung sexuellen Missbrauchs in der Kirche vorantreiben oder dem staatlichen Engagement in Irland, die Zurückhaltung der deutschen Politik oder das Agieren der katholischen Kirche zu bewerten? Welche Perspektiven ergeben sich aus den zahlreichen Missbrauchsfällen für Staat, Gesellschaft und die katholische Kirche selbst, besonders aber für die Rechte und Erwartungen Betroffener? Viel zu lange, resümiert Großbölting, sei es um den Schutz der Institution und der Täter gegangen." (Verlagsbeschreibung)
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"The volume analyses the ambivalent relationship between human rights and modern technologies since 1945. Tools of suppression or agents of emancipation? Modern technologies have become a major subject of human rights policy. Surveillance technology, the military use of drones, and the possibilities
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of Big Data analysis pose new challenges for the international human rights movement. At the same time, these techniques offer new ways to document and denounce violations of human rights and to promote mass mobilization. The volume analyses this ambivalent relationship between human rights and technological change in a historical perspective. Showing how the spread of modern technologies both challenged and served human rights policies, the volume focuses on four key areas of technological change: 1) development politics, infrastructures and large technical systems, 2) population politics and demographical knowledge, 3) media cultures and communication technologies, and 4) the societal impact of computerization. By sketching these debates since 1945, the volume adds a historical perspective to current debates about the political and ethical challenges of new technological developments." (Publisher description)
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"Kunst dient als wichtiges Mittel im Kampf gegen Diskriminierung und stereotype Zuschreibungen. So auch in der kulturellen Selbstbehauptung der Sinti und Roma: Künstlerinnen und Künstler haben zahlreiche Wege gefunden, kreativ auf Marginalisierung und Antiziganismus zu reagieren, sei es in der Fot
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ografie, in der bildenden Kunst, im Tanz, im Film oder in der Literatur. Das kulturelle Schaffen der Sinti und Roma entfaltete eine produktive Wechselwirkung mit der Bürgerrechtsbewegung, gleichermaßen spielt es eine wichtige Rolle in der Erinnerung an die Verfolgung und systematische Ermordung der Sinti und Roma durch das NS-Regime. Für das digitale Pionierprojekt RomArchive wurden zahlreiche wichtige Arbeiten von unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern zusammengetragen. Diese zweisprachige Ausgabe (Deutsch/Romanes) versammelt zentrale Werke des Archivs und einordnende Begleittexte und spiegelt die Vielfalt des kulturellen Schaffens von Sinti und Roma wider." (Buchrückseite)
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"Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Schulen tragen eine große Verantwortung, junge Menschen mit dem nötigen Wissen über Ursachen und Lösungsmöglichkeiten auszustatten. Die Studie des Instituts für ökonomische Bildung (IÖB) zeigt allerdings, dass Schülerin
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nen und Schüler in der Schule nur wenig zu Themen wie dem Emissionshandel, der Ökosteuer oder anderen Markt- und Anreizlösungen erfahren. Auch die Perspektive von Verbrauchern und Unternehmen wird selten berücksichtigt. Nur wenn diese Bildungslücke geschlossen wird, sind junge Menschen in der Lage, politische und ökonomische Lösungsvorschläge adäquat zu bewerten." (https://shop.freiheit.org)
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"Trust in the news has fallen in almost half the countries in our survey, and risen in just seven, partly reversing the gains made at the height of the Coronavirus pandemic. On average, around four in ten of our total sample (42%) say they trust most news most of the time. Finland remains the countr
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y with the highest levels of overall trust (69%), while news trust in the USA has fallen by a further three percentage points and remains the lowest (26%) in our survey.
• Consumption of traditional media, such as TV and print, declined further in the last year in almost all markets (pre-Ukraine invasion), with online and social consumption not making up the gap. While the majority remain very engaged, others are turning away from the news media and in some cases disconnecting from news altogether. Interest in news has fallen sharply across markets, from 63% in 2017 to 51% in 2022.
• Meanwhile, the proportion of news consumers who say they avoid news, often or sometimes, has increased sharply across countries. This type of selective avoidance has doubled in both Brazil (54%) and the UK (46%) over the last five years, with many respondents saying news has a negative effect on their mood. A significant proportion of younger and less educated people say they avoid news because it can be hard to follow or understand – suggesting that the news media could do much more to simplify language and better explain or contextualise complex stories.
• In the five countries we surveyed after the war in Ukraine had begun, we find that television news is relied on most heavily – with countries closest to the fighting, such as Germany and Poland, seeing the biggest increases in consumption. Selective news avoidance has, if anything, increased further – likely due to the difficult and depressing nature of the coverage.
• Global concerns about false and misleading information remain stable this year, ranging from 72% in Kenya and Nigeria to just 32% in Germany and 31% in Austria. People say they have seen more false information about Coronavirus than about politics in most countries, but the situation is reversed in Turkey, Kenya, and the Philippines, amongst others." (Summary, page 10)
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"Social media influencers promote not only products and brands but also their opinions on serious topics like party politics or climate change. These so-called digital opinion leaders may exert a powerful impact on their followers’ political attitudes. Accordingly, we explore new directions to exp
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lain how influencers’ communication is related to political outcomes by proposing the concept of perceived simplification of politics (PSP). We argue that PSP may fuel political cynicism but also stimulate youth’s interest in politics. We also explore important boundary conditions of these associations. We use data from three studies, a two-wave panel survey of adolescents (NT2 =294), a cross-sectional survey of young adults (N=632), and a two-wave panel survey of young adults (NT2=496) in Germany between 2019 and 2020. Findings of all three studies show that the frequency of exposure to social media influencers’ content increases PSP. In Studies 1 and 2, PSP is related to higher political cynicism, while in Study 3, this relationship is restricted to influencers’ communication about environmental topics and gender equality. Furthermore, Studies 2 and 3 suggest that PSP also increases political interest—yet this association requires a certain level of parasocial interaction (PSI) with the influencer and is contingent on specific political topics." (Abstract)
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